Pflegedienst muss für Arzneigabe bezahlt werden

NEU-ISENBURG (sed). Krankenkassen müssen Pflegedienste bezahlen, wenn sie einer Bewohnerin in einer Dementen-WG täglich Medikamente verabreichen. Das ist das Fazit, das sich aus einem Sozialgerichtsverfahren ziehen lässt.

Veröffentlicht:

Eine Berliner Krankenkasse hatte sich geweigert, dem Pflegedienst das entsprechende Honorar zu bezahlen. Die Begründung: Bei einer Wohngemeinschaft von Dementen handele es sich um einen Haushalt im sozialversicherungsrechtlichen Sinne.

In dem Haushalt seien ständig Personen anwesend, die die Medikamentengabe übernehmen könnten. Eine gesonderte Honorierung des Pflegedienstes sei nicht erforderlich, da in einer solchen WG ständig ein Mitarbeiter des Pflegedienstes anwesend sei.

Die Kasse argumentierte, im Interesse der Kostenersparnis sei unter dem sozialrechtlichen Begriff des Haushalts auch eine Dementen-WG mit ständig anwesendem Pflegepersonal zu fassen. Die klagende Bewohnerin war schließlich erfolgreich, die Krankenkasse erkannte ihre Zahlungspflicht an.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

KBV-Vertreterversammlung

KBV-Vertreter gegen mehr Macht für Kommunen und Krankenkassen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Haben Sie noch Hoffnung für die neue GOÄ, Dr. Reinhardt?

Lesetipps
Ein kämpferischer Hausärztechef Dr. Markus Beier bei der KBV-Vertreterversammlung.

© Rolf Schulten

KBV-Vertreterversammlung

Markus Beier: „Die Krankenkassen fahren einen Angriff auf uns“