Der Standpunkt

Privatisierung senkt keine Kosten

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Der politische Streit um die Krankenversicherung in den USA zeigt vor allem eins: Festgefahrene Ideologien taugen wenig, wenn es darum geht, praktikable und tatsächlich zukunftsfähige Lösungen zu schaffen. Aus deutscher Sicht mutet es merkwürdig an, wenn einzelne US-Politiker die Einführung einer gesetzlichen Krankenversicherung mit dem Übergang zum Sozialismus gleichsetzen. Ebenso komisch ist es, wenn hierzulande geglaubt wird, alleiniger Zweck der Reform sei die Abschaffung des skandalösen Zustands, dass mehr als 40 Millionen USAmerikaner keine Krankenversicherung haben.

Die Reform hat noch einen anderen, gewichtigen Grund. In den USA können Großbetriebe kaum gute Leute finden, wenn sie ihnen keine Krankenversicherung anbieten. Auf diesem Wege zahlen viele US-Unternehmen deutlich mehr für die Krankenversicherung der Mitarbeiter als die deutschen Pendants mit ihren Beiträgen zur Krankenkasse.

Offenbar schwebt den Amerikanern ein gemischtes System vor - auch um die Unternehmen zu entlasten. In Deutschland haben wir ein solches Modell, und sollten es pflegen. Wenn Teile der deutschen Wirtschaft glauben, ein vor allem privat organisiertes Krankenversicherungssystem würde die Kosten der Unternehmen langfristig senken, empfehlen sich Studienreisen in die USA.

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