Rauschendes Fest für Prix-Galien-Gewinner
Am Donnerstagabend war es so weit: Neun innovative Medikamente waren als Kandidaten für den 10. Internationalen Prix Galien nominiert. Am Ende eines rauschenden Festes gab es nicht nur beim Gewinner strahlende Gesichter.
Veröffentlicht:Es war ein Abend, der ganz im Zeichen der pharmazeutischen Forschung stand. Milliarden Euro Forschungsgelder, jahrelange Mühen von Forschern in den Laboren der Unternehmen mit allen Fehlschlägen und Erfolgen - all das kondensierte an diesem Abend der Preisverleihung des Prix Galien International 2008, einer Art Nobelpreis für innovative Medikamente. Ausrichter war die "Ärzte Zeitung", neun Kandidaten waren an diesem Abend angetreten.
"Jeder der Kandidaten hat einen großen Beitrag zur Innovation in der Pharmakotherapie geleistet", sagte Harm van Maanen, Vorsitzender der Geschäftsführung der "Ärzte Zeitung" und Executive Vice President Springer Professional Medicine, in seiner Begrüßung.
Gäste aus vielen Ländern waren ins Adlon Kempinski nach Berlin gekommen - Pharmaforschung ist schon lange ein globales Geschäft geworden.
Die internationale Jury unter Leitung des Kardiologen Professor Erland Erdmann aus Köln hatte am Nachmittag beraten und entschieden, doch wurde die Entscheidung wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Nur einige Mitarbeiter der "Ärzte Zeitung" waren informiert: Sie produzierten unter Hochdruck eine Extra-Ausgabe, die am Ende des Abends an die Gäste verteilt werden sollte.
Doch noch war es nicht so weit. Während die Spannung mit jedem Gang des Menüs immer weiter stieg, sorgte die Londoner Gruppe "The Three Waiters" mit viel Witz und perfekt gesungenen Opernarien für die nötige Entspannung. In seiner Festrede unternahm Medizinhistoriker Professor Axel Karenberg eine Tour d'horizon der Pharmakotherapie von Galenus von Pergamon bis heute. "From ancient gods to modern goods" lautete der Titel der Dinner Speech. Galenus habe letztlich schon die intellektuelle Basis für die rationale Forschung gelegt, sagte Karenberg, auch wenn damals neue Medikamente noch als "Geschenke der Götter" angesehen wurden - so wie Ärzte sich als Hände der Götter sahen. Heute dagegen seien innovative Medikamente handelbare Güter, wenn auch von hohem Wert.
Nun war die Stunde der Kandidaten gekommen. In neun Kurzfilmen und Interviews mit Vertretern der Unternehmen wurde die Leistung der Innovation nochmals kurz dargestellt. Alle Kandidaten hatten zuvor schon jeweils nationale Galenus-Preise gewonnen.
Dann der Höhepunkt des Abends. Unter Fanfarenklängen wird die Medaille in den Saal getragen. Dr. Georg Ralle, Präsident von Springer Business Media, präsentiert den Gewinner: Gardasil®, den Impfstoff gegen Zervixkarzinom, von Sanofi Pasteur MSD. Die Enscheidung der Jury sei einstimmig gefallen, sagt Professor Erland Erdmann. Und Dr. Didier Hoch, Präsident von Sanofi Pasteur MSD, präsentiert stolz die goldene Medaille.