Kommentar

Schwarzer Peter für Schweizer Ärzte

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:

Die Schweiz hat eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt. Verständlich, dass im Nachbarland Politiker aller Parteien den Rotstift ansetzen wollen. Erst kürzlich ist Alex Kuprecht von der Schweizer Volkspartei (SVP) vorgeprescht: Er hat nicht nur gefordert, den Leistungskatalog der obligatorischen Grundversicherung abzuspecken, sondern auch gleich noch Beispiele gegeben, welche Leistungen die Schweizer künftig aus eigener Tasche bezahlen könnten, und so eine Debatte über Priorisierung angestoßen.

Sein Vorschlag, die Gehälter von Ärzten zu deckeln und Hausärzte mit 70 in den Ruhestand zu schicken, mag hingegen an Stammtischen wie eine Bombe eingeschlagen haben. Den Dialog fördert es nicht. Das ist kurzsichtig in einem Staat, in dem Hausärzte auf dem Land immer knapper werden und die Kosten im stationären Bereich überdurchschnittlich steigen.

Und es ist unverantwortlich mit Blick auf die neue Klinikfinanzierung, die 2012 kommen soll und die - angesichts der von den Krankenversichern vorausgesagten Prämienerhöhungen - nur gemeinsam von allen Verantwortlichen im Gesundheitswesen gestemmt werden kann. Indem Kuprecht den Ärzten den Schwarzen Peter zuschiebt, macht er es sich nicht nur einfach, er blockiert notwendige Reformen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Gehaltsgrenze für Schweizer Klinikärzte?

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie Hausärzte Fortbildung jetzt „feiern“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf