Fusion
Sigma-Aldrich-Übernahme: Hat Merck gemogelt?
BRÜSSEL. Die Merck KGaA soll gegen EU-Vorschriften für Fusionskontrollverfahren verstoßen haben. Die EU-Kommission wirft dem Konzern und dem von Merck übernommenen US-Laborausrüster Sigma-Aldrich vor, bei der Fusionsanmeldung irreführende Angaben gemacht zu haben. Wichtige Informationen über ein Forschungsprojekt zu einer Verpackungstechnologie von Sigma seien der Kommission vorenthalten worden, heißt es. Diese Technologie sei eng mit einem Geschäft verknüpft, das zu verkaufen Merck zur Auflage gemacht wurde. Merck habe mittlerweile dem Käufer Honeywell eine Lizenz für die Technologie eingeräumt. Merck dementiert die Vorwürfe und kündigte eine baldige Antwort an die Kommission an.
Sollte die Kommission zu dem Entschluss kommen, dass Merck und Sigma vorsätzlich oder fahrlässig unrichtige oder irreführende Angaben gemacht haben, könnte sie ihnen eine Geldbuße von bis zu einem Prozent ihres Jahresumsatzes auferlegen. Dies entspräche bei Merck gemessen am Erlös von 2016 einer Geldbuße von 150 Millionen Euro. Merck-Aktien fielen am Donnerstag um rund 1,5 Prozent.(dpa)