Transparenz als Gegenmittel gegen Zuweiserprämien

DRESDEN (tra/eb). Der Abbau von Überkapazitäten bei Klinikbetten und mehr Transparenz bei Verträgen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern - diese Forderungen lassen sich aus der Diskussion über Zuweiserprämien beim Urologenkongress in Dresden ableiten.

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Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hatte die Debatte über Pauschalen für die Zuweisung von Patienten im Vorfeld des 61. Urologenkongresses angestoßen (wir berichteten). Das Forum "Der verkaufte Patient" hatte am Freitag dann auch immensen Zulauf.

"Es handelt sich nicht um ein Problem der Urologen oder der Ärzte, sondern des Gesundheitswesens", sagte Klaus-Peter Günther, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Die DGOU lehne Prämien "aufs Schärfste ab", sagte Günther. Es dürfe keinen Zweifel geben, dass Pauschalen ohne Gegenleistung unethisch seien. "Wenn Leistungen dagegen stehen, muss man diskutieren." Günther forderte ein klares Regelwerk und Transparenz für die notwendige Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor.

Der Medizinische Vorstand des Uniklinkums Dresden Professor Michael Albrecht verwies darauf, dass es auch legitime Kooperationen zwischen Krankenhäusern und Ärzten in Form der IV-Verträge gebe. Er bat darum, die "IV nicht mit dem Bade auszuschütten." Der Münchner Allgemeinmediziner und Jurist Dr. Reinhold Altendorfer nahm die Ärzte gegen Vorwürfe, verantwortungslos zu handeln, in Schutz. "Jeder Arzt, auch der, der gegen Geld einweist, fragt sich, ob er seinen Patienten in ein gutes Krankenhaus schickt", sagte er.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Kakophonie der Arzt-Debatten

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