Anlagen
Wo die Deutschen ihr Geld anlegen
FRANKFURT/MAIN. Die Sparzinsen sind im Keller – doch die meisten Deutschen scheuen bei der Geldanlage das Risiko. Zwar erhöhte sich die Zahl der Besitzer von Aktien und/oder Aktienfondsanteilen 2015 in Deutschland um 560.000 auf gut neun Millionen. Das ist der höchste Stand seit 2012. Dennoch sind nur 14 Prozent der über 14-Jährigen am Aktienmarkt engagiert. Nach Bundesbank-Zahlen machten Aktien zum Ende des zweiten Quartals 2016 gerade einmal ein Zehntel (540,7 Mrd. Euro) der 5401 Milliarden Euro Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland aus. Bargeld und Einlagen bei Banken sind nach den Bundesbank-Zahlen mit gut 2128 Milliarden Euro nach wie vor der größte Posten des Geldvermögens der privaten Haushalte. Tagesgeldkonten als Parkplatz für Liquidität stehen dabei hoch im Kurs. Nach Zahlen des Verbands der Privaten Bausparkassen gab es 2015 zudem knapp 30 Millionen Bausparverträge in Deutschland. Damit komme auf jeden zweiten Haushalt mindestens ein Vertrag. 2,7 Millionen Verträge wurden im vergangenen Jahr neu abgeschlossen. Allerdings versuchen etliche Bausparkassen Kunden loszuwerden, die noch besonders hochverzinste Altverträge haben.
Privatleute in Deutschland besitzen mittlerweile aber auch die Rekordmenge von 8672 Tonnen Gold - davon gut die Hälfte (4705 Tonnen) in Form von Barren und Münzen, knapp 4000 Tonnen sind Schmuck. Diese Zahlen haben Forscher der Steinbeis-Hochschule für die Reisebank zusammengetragen. Von 2014 bis 2016 wuchs der Goldschatz der Privathaushalte demnach um 477 Tonnen. Wert zum Zeitpunkt der Studie im August 2016: 375 Milliarden Euro. Drei Viertel (2014: 67 Prozent) der erwachsenen Bundesbürger besitzen der Studie zufolge Gold in Form von Schmuck, Barren, Münzen oder Wertpapieren. (dpa)