Montgomery kritisiert

Zuwanderung keine Lösung für Fachkräfteproblem

Angesichts des Ärztemangels vor allem auf dem Land hat Frank-Ulrich Montgomery die Politik zu einer Reform des Medizinstudiums aufgefordert.

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BERLIN. Gerade in ländlichen Regionen leisteten ausländische Ärztinnen und Ärzte zwar einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung, sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Frank-Ulrich Montgomery in Berlin. "Wir können und sollten aber nicht versuchen, unser Fachkräfteproblem im ärztlichen Dienst durch Zuwanderung aus dem Ausland zu lösen."

Zum einen sei es eine Riesen-Herausforderung, die für eine gute Patientenversorgung notwendigen Fachsprachen-Kenntnisse zu vermitteln und zu prüfen. "Zum anderen muss uns bewusst sein, dass die zugewanderten Kollegen in ihren Herkunftsländern fehlen", so Montgomery. Notwendig seien neue Auswahlverfahren für das Medizinstudium in Deutschland, mehr praktische Anteile und mindestens 1000 neue Studienplätze.

Bundesweit hat sich die Zahl der ausländischen Ärzte binnen sieben Jahren mehr als verdoppelt. 2016 zählte die Bundesärztekammer 41.658 berufstätige ausländische Ärzte. Sehr viele sind in Provinz-Krankenhäusern tätig. Das Borromäus-Hospital im ostfriesischen Leer etwa wirbt gezielt spanischsprachige Mediziner an. Im Krankenhaus der Kleinstadt Holzminden in Südniedersachsen sind vor allem Ärzte aus Osteuropa tätig. (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Numerus clausus vor Gericht: Hohe Hürden auf dem Weg zum Medizinstudium

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