Impfen rettet jedes Jahr Tausenden von alten Menschen das Leben

STOCKHOLM (eis). Viele tausend alte Menschen verdanken ihr Leben jedes Jahr dem Schutz gegen Grippe und Pneumokokken. In einer schwedischen Studie verringerte sich dadurch die Sterberate über 64jähriger um 40 Prozent.

Veröffentlicht:

Die Untersuchung ist Teil einer dreijährigen Studie zur Wirksamkeit beider Impfungen in der Stadt und im Landkreis Stockholm (wir berichteten). Im zweiten Jahr der Studie wurden im Dezember 1999 alle 258 724 Menschen der Region im Alter über 64 Jahre eingeladen, sich kostenlos gegen Grippe und Pneumokokken impfen zu lassen, wie Dr. Arke Örtqvist vom Karolinska-Institut berichtet (Eur Res J 23, 2004, 363).

124 702 folgten der Einladung, wobei etwa 72 000 beide Impfungen, 29 000 nur den Influenza-Schutz und 23 000 nur den Pneumokokken-Schutz wahrnahmen. In den nächsten zwölf Monaten wurden dann alle Todesfälle in dieser Altersgruppe registriert, ebenso Klinikaufenthalte durch Grippe oder Pneumonien.

In der Studie starben von den Geimpften (eine oder beide Impfungen) 39,2 pro 1000 im Vergleich zu 61,2 von den Ungeimpften. Die Sterberate wurde also um etwa 40 Prozent reduziert. Der additive Effekt beider Impfungen zeigte sich etwa bei der Rate von Klinikeinweisungen wegen Pneumonie: bei Grippe-Schutz reduzierte sich diese um sechs Prozent und bei Pneumokokken-Schutz um neun Prozent, bei beiden Impfungen um 29 Prozent.

"Der Effekt der Impfungen wird sogar eher unterschätzt", so Örtqvist. Denn bei den Impflingen waren im Vergleich mehr chronisch Lungen- (9,2 vs. 4,6 Prozent) und Herzkranke (17 vs. 12 Prozent) und mehr Heimbewohner.

Mehr zum Thema

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen