UN-Experten warnen vor Seuchen im Erdbebengebiet

NEU-ISENBURG (ag/eb). Drohende Seuchen, neue Tetanus-Erkrankungen und der nahende Winter - die Situation im Erdbebengebiet von Pakistan spitzt sich weiter zu. Die EU hat ihre Hilfe für die Opfer gestern nach verzweifelten Hilfsappellen der Vereinten Nationen drastisch aufgestockt, und zwar um 80 Millionen auf 93,6 Millionen Euro.

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Gut zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben sorgte erneut ein Nachbeben für Angst und Schrecken in der Katastrophenregion. Das Beben am Sonntagabend habe eine Stärke von 5,9 auf der Richterskala gehabt und länger als eine Minute gedauert, teilte die pakistanische Meteorologie-Behörde mit.

Das Erdbeben am 8. Oktober hatte eine Stärke von 7,6 gehabt und mehr als 50 000 Menschen das Leben gekostet. Allein in Pakistan wurden knapp drei Millionen Menschen obdachlos.

UN-Experten warnen vor einem Ausbruch von Seuchen wegen des Ausfalls der Wasserversorgung in weiten Teilen der Katastrophenregion. Nachdem erste Patienten an Tetanus gestorben sind, hat die Weltgesundheitsorganisation den pakistanischen Gesundheitsbehörden jetzt 100 000 Impfdosen zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Problem ist der nahende Winter. Die Temperaturen seien weiter gesunken, hieß es von Seiten der Helfer, aber nach wie vor gebe es nicht genügend Winterzelte und Schlafsäcke in der Region.

Die indische Regierung begann unterdessen mit der Ausstattung von Hilfezentren an der Grenze im geteilten Kaschmir. Indien hatte Pakistan vorgeschlagen, Erdbebenopfern aus dem pakistanischen Teil Kaschmirs die Einreise in den indischen Teil zu erlauben und dort drei Hilfezentren für Überlebende einzurichten.

Sollte Pakistan zustimmen, könnten die Zentren bereits im Laufe des heutigen Tages öffnen. Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft im Jahr 1947 zwei Kriege um Kaschmir geführt.

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