Hat die Prävalenz der Atopien ihr Maximum erreicht?

MÜNCHEN (wst). Weltweit steigt die Prävalenz des Asthma bronchiale und anderer atopischer Manifestationen zum Teil dramatisch an. Es mehren sich aber auch die Hinweise, daß hierbei in den westlichen Industrienationen auf hohem Niveau ein Plateau erreicht ist.

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Das hat Professor Erika von Mutius aus München beim Welt-Allergie-Kongreß in München berichtet. Mutius stützt sich dabei auf die Ergebnisse mehrerer Untersuchungen, etwa in der Schweiz und in Süddeutschland, in denen über mehrere Jahre die Prävalenz von Asthma und anderen atopischen Erkrankungen registriert wurde.

Demnach hat bis Anfang der 1990er Jahre in Westeuropa eine stete Zunahme von atopischen Manifestationen stattgefunden. Die Anstiegskurve sei aber dann zunehmend flacher geworden und habe mittlerweile ein Plateau erreicht. So lag die Atopie-Prävalenz in Süddeutschland zwischen 1992 und 2001 bei gleichbleibend etwa 35 Prozent, wie aus einer von Mutius präsentierten, noch nicht veröffentlichten Arbeit hervorgeht.

Wie Mutius zur "Ärzte Zeitung" gesagt hat, glaube sie nicht, daß der anscheinend nachlassende Anstieg der Zahl atopischer Erkrankungen in den westlichen Industrienationen auf eine Besserung der Umweltbedingungen zurückzuführen ist. Vielmehr bevorzuge sie die Vorstellung, daß ein Plateau deshalb erreicht sein könnte, weil sich in der westlichen Bevölkerung das "Potential genetisch zu Atopien neigender Menschen, die noch keine Manifestation entwickelt haben, allmählich erschöpft".

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