COPD-Patienten profitieren stark von Tiotropium

WIESBADEN (hsr). Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) profitieren offenbar besonders von einer Therapie mit Tiotropium: Das langwirksame Anticholinergikum verbessert nicht nur die Lungenfunktion, es steigert auch die Belastbarkeit, senkt die Exazerbationsrate und erhöht die Lebensqualität.

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Das schließt Professor Michael Pfeifer von der Klinik Donaustauf in Regensburg aus der Analyse mehrerer Studien. Wie der Pneumologe beim Internistenkongreß in Wiesbaden berichtet hat, sind alle langwirksamen Bronchodilatatoren den kurzwirksamen bei wichtigen klinischen Parametern einer COPD überlegen.

Dazu zählt Pfeifer die Verbesserung der Lungenfunktion, Verringerung der Krankheitsprogression, Verringerung von Symptomen wie Dyspnoe, Steigerung der Belastbarkeit und Senkung der Exazerbationshäufigkeit mit Reduktion der Hospitalisationsrate sowie die Verbesserung der Lebensqualität.

Grundsätzlich empfiehlt Pfeifer eine stadienabhängige Behandlung bei COPD: Ab mittlerem Schweregrad der Erkrankung sollte dauerhaft mit langwirksamen Bronchodilatatoren wie Tiotropium behandelt werden. Die Substanz, die als Spiriva® angeboten wird, sei tatsächlich in der Lage, die Lungenfunktion über 24 Stunden aufrecht zu halten, sagte Pfeifer auf der von den Unternehmen Boehringer Ingelheim und Pfizer unterstützten Veranstaltung. Es genügt daher die einmal tägliche Anwendung.

In einer Studie über sechs Monate zum Beispiel, in der COPD-Patienten entweder täglich mit einmal 18 µg Tiotropium, zweimal 50 µg des Beta-2-Mimetikums Salmeterol oder mit Placebo behandelt wurden, erwies sich das Anticholinergikum am Ende der Studie als signifikant effektiver als das ebenfalls langwirksame Beta-2-Mimetikum und als Placebo.

Pfeifer: "In allen Meßpunkten war der Unterschied statistisch signifikant." Das gelte sowohl für die Verbesserung der Lungenfunktion als auch für andere Zielparameter wie Senkung der Exazerbationshäufigkeit und Steigerung der Belastbarkeit.

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