Donepezil verzögert Beginn von M. Alzheimer

ROCHESTER (mal/mut). Mit dem Cholinesterase-Hemmer Donepezil (Aricept®) läßt sich offenbar die Manifestation von M. Alzheimer verzögern, nicht aber mit Vitamin E. Das hat eine Studie ergeben, die jetzt online im "New England Journal of Medicine" erschienen ist.

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In der Studie, die bereits 2004 auf einem Alzheimer-Kongreß in den USA vorgestellt worden war (wir berichteten), nahmen knapp 770 Personen mit nur leichten kognitiven Beeinträchtigungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) teil. Bei MCI-Kranken sind die Kriterien für eine Demenz nicht erfüllt, da sie trotz der leichten kognitiven Beeinträchtigungen keine Einschränkungen im Alltag haben. Jedes Jahr wird aber bei zehn bis 15 Prozent dieser Personen M. Alzheimer neu diagnostiziert.

Die Teilnehmer erhielten drei Jahre lang entweder das Alzheimer-Mittel Donepezil (10 mg/Tag), Vitamin E (2000 IU/Tag) oder Placebo. Jährlich wurde bei 16 Prozent der Teilnehmer mit MCI ein Morbus Alzheimer neu diagnostiziert. Am Ende der Studie war die Rate von Alzheimer-Kranken in allen drei Therapiegruppen ähnlich hoch.

Mit Placebo war die Diagnose im Mittel aber bereits nach 484 Tagen gestellt worden, mit Vitamin E nach 540 Tagen, und mit Donepezil erst nach 661 Tagen. Der Unterschied zwischen Vitamin E und Placebo war statistisch nicht signifikant, aber derjenige zwischen Donepezil und Placebo. Mit Donepezil ließ sich der Beginn eines M. Alzheimer demnach um etwa sechs Monate hinauszögern, so die Studienautoren beim Alzheimer-Kongreß in Philadelphia.

Noch ausgeprägter war der Effekt bei Patienten mit einer Variation des APOE-Gens. Bei ihnen war die Alzheimer-Rate nach drei Jahren mit Donepezil um eine Drittel geringer als mit Placebo.

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