Frühtherapie bei Diabetes bietet noch Chancen

MAGDEBURG (Rö). Hausärzte haben ihre Schularbeiten für Diabetiker gemacht. Diese erhalten heute eine effektivere Therapie als noch im letzten Jahrzehnt. Aber im frühen Stadium kann die Therapie noch intensiviert werden. Damit ließen sich Spätschäden verhindern oder verzögern.

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Die aktuelle Bestandsaufnahme zur Diabetes-Therapie in Deutschland haben Daten aus der Hydra-Studie möglich gemacht. Professor Hendrik Lehnert von der Universität Magdeburg hat sie veröffentlicht ("DMW" 130, 2005, 323).

In Hydra wurden 1912 Hausärzte zur Therapie von 50 000 nicht ausgewählten Patienten befragt, die an zwei Tagen in ihre Praxis gekommen waren. Schwerpunkte dabei waren Hypertonie und Diabetes. Die jetzige Auswertung bezieht sich auf Diabetes.

Dabei fällt auf, wie hoch dessen Prävalenz ist: 19 Prozent bei Männern und 14 Prozent bei Frauen. Die meisten Patienten waren effektiv mit Antidiabetika behandelt, immerhin 68 Prozent. 57 Prozent erhielten sogar eine Basistherapie plus Medikamente.

Der Anteil der medikamentös Behandelten nahm mit der Rate der Folgeschäden zu. Von den Diabetikern ohne mikro- und makrovaskuläre Schäden waren 60 Prozent medikamentös behandelt, bei mikrovaskulären Komplikationen 64 Prozent. Und sogar 88 Prozent von denen waren behandelt, die schon makrovaskuläre Komplikationen hatten. In der Frühtherapie gibt es also noch Optimierungsmöglichkeiten.

Im Vergleich zum letzten Jahrzehnt hat sich die Therapiesituation insgesamt verbessert. So hatten in einer Studie von 1992 bis 1995 40 Prozent keine Antidiabetika oder Teststreifen erhalten.

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