Jedes Quartal sollten Diabetiker ihre Füße zeigen

MÜHLHEIM/RUHR (eis). Die Diabetes-Aufklärungsaktion "Gesünder unter Sieben" ist an diesem Wochenende im Rhein-Ruhr-Zentrum in Mühlheim an der Ruhr zu Gast. Am Freitag und Samstag können sich die Besucher des Einkaufszentrums umfassend über Diabetes mellitus informieren.

Veröffentlicht:

Hauptthema der Aktionstage am 15. und 16. April ist der Diabetische Fuß. Die Besucher erwartet zudem ein kostenloser Diabetes-Risikocheck, bei dem Blutzucker und Blutdruck gemessen werden.

Aufklärungsaktion geht noch bis zum 14. Mai

Die Aktion "Wissen, was bei Diabetes zählt - Gesünder unter 7" läuft noch in großen Einkaufszentren von vier weiteren Städten. Getragen wird die Aktion von Sanofi-Aventis. Jedem Besucher wird ein kostenloser Diabetes-Check angeboten. Außerdem gibt es Vorträge von Diabetes-Experten (weitere Infos: www.gesuender-unter-7.de).

Die Termine:

  • 15. und 16. April in Mühlheim an der Ruhr (RheinRuhrZentrum). Thema: Diabetischer Fuß.
  • 22. und 23. April in Hamburg (Alstertal-Einkaufszentrum). Thema: Früherkennung.
  • 29. und 30. April in Stuttgart (SchwabenGalerie). Thema: Sport und Bewegung.
  • 13. und 14. Mai in München (PEP Perlacher Einkaufs Passagen). Themen: Herzinfarkt und Schlaganfall.

Getragen wird die Aktion vom Arzneimittel-Hersteller Sanofi-Aventis. Partner sind unter anderen die "Ärzte Zeitung", der Bundesverband niedergelassener Diabetologen (BVND) und die Arbeitsgemeinschaft niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte (AND).

Zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei Diabetikern gehört unbedingt die Inspektion der Füße. Das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom ist hoch: 25 000 bis 30 000 Amputationen bei Diabetikern müssen in Deutschland jedes Jahr vorgenommen werden.

Und: Bei einer Amputation eines ganzen Fußes, die immerhin bei zwei Dritteln der Betroffenen nötig ist, sterben 15 bis 25 Prozent der Diabetiker noch in der Klinik. "Jeder Hausarzt sollte einmal im Quartal die Füße seiner Diabetes-Patienten untersuchen", heißt es deshalb auch im BDA-Manual Diabetischer Fuß.

Dazu gehört außer einer Anamnese die Inspektion von Gang- und Standbild, Fußskelett und Schuhen. Neurologische Basisparameter - wie Sensorik, Warm-Kalt- und Vibrations-Empfinden - lassen sich mit Tip-Therm, Stimmgabel und Reflexhammer erheben.

Zu achten ist vor allem auch auf Schwielen, Rhagaden, Läsionen und Mazerationen zwischen den Zehen. Diese können Infektionen begünstigen, die hauptsächliche Ursache für spätere Amputationen. Wichtig sind natürlich auch eine optimale Stoffwechseleinstellung und ein guter Flüssigkeitshaushalt.

Patienten mit erhöhtem Risiko für ein Fußsyndrom sollten unbedingt zu einer täglichen Fußpflege angehalten werden. Dazu gehören: tägliches Waschen, gründliches Trocknen, Eincremen von trockener Haut mit einer fetthaltigen Creme, Untersuchung auf Verletzungen mit einem Spiegel, feilen der Fußnägel mit Sandpapierfeile auf Kuppenhöhe.

Probleme wie eingewachsene Nägel, Hornhautschwielen, Hühneraugen sollten nur von einer geschulten Fußpflege versorgt werden. Außerdem sollten Patienten nur Schuhe aus weichem Leder tragen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen