Jede Minute ein Diabetiker mehr in Deutschland

BERLIN (af). Diabetes sollte immer als Stoffwechsel- und Gefäßerkrankung gleichermaßen angesehen werden, sagt Professor Diethelm Tschöpe. Beim Start der bundesweiten Diabetesaktion "Gesünder unter 7" in Berlin plädierte er dafür, bei Diabetes verstärkt gegen Folgeschäden vorzugehen.

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In der Bevölkerung werde Diabetes meist mit Erblindung, Nierenschäden und Amputation in Verbindung gebracht. Einer besonders großen Bedrohung, nämlich der Gefäßerkrankung, seien sich viele nicht bewußt, sagte der Direktor des Diabeteszentrums in Bad Oeynhausen.

Er erinnerte daran, daß 60 Prozent der Patienten in kardiologischer, angiologischer oder neurologischer Behandlung Diabetes haben oder unmittelbar davon bedroht sind. Sorge macht dem Vorsitzenden der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" die stark zunehmende Prävalenz von Diabetes.

"Pro Minute wird in Deutschland ein Typ-2-Diabetiker entdeckt", sagte PD Klaus-Jürgen Ruhnau aus Berlin. Nach Schätzungen gibt es sechs Millionen Erkrankte in Deutschland, und binnen fünf Jahren wird mit einem Anstieg auf bis zu zehn Millionen Betroffene gerechnet.

Schon bei der Diagnose sollten bei den Patienten Folgeschäden einkalkuliert werden, sagt der niedergelassene Diabetologe. Der Begriff Spätfolgen führe in die Irre, weil viele Typ-2-Diabetiker sich bei der Diagnose am Beginn der Erkrankung wähnen, aber schon lange vorher Diabetes gehabt haben.

Aufklärung zu Diabetes und zu den Möglichkeiten der Therapie ist Ziel der Aktion "Gesünder unter 7" von Sanofi-Aventis. Medienpartner der Aktion ist die "Ärzte Zeitung".

Weitere Informationen unter www.gesuender-unter-7.de

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