Glitazone mindern kardiovaskuläre Risikofaktoren

LEIPZIG (scho). Typ-2-Diabetes führt häufig zu schweren vaskulären Komplikationen. Um diese zu verhindern, ist eine gute Blutzucker-Einstellung notwendig. Aber auch weitere vaskuläre Risikofaktoren dürfen nicht aus den Augen verloren werden.

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Reicht eine Lebensstiländerung bei Typ-2-Diabetikern nicht aus, um einen HbA1c-Wert von unter sieben Prozent zu erreichen, sollte eine Metformin-Therapie begonnen werden. Daran erinnerte Privatdozent Thomas Konrad vom Institut für Stoffwechselforschung in Frankfurt am Main. Die Therapie kann kombiniert mit Glitazonen, Acarbose, Sulfonylharnstoffen oder Gliniden erfolgen.

"Ziel der Diabetes-Therapie kann jedoch nicht die alleinige HbA1c-Kosmetik sein", so Konrad auf einem vom GlaxoSmithKline unterstützten Symposium auf dem Diabeteskongreß in Leipzig. Typ-2-Diabetiker gelten als vaskuläre Hochrisikopatienten. Deshalb ist die Behandlung gegen weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Dyslipidämie unbedingt erforderlich.

Positiv auf das vaskuläre System wirken Glitazone, erläuterte Professor Nikolaus Marx von der Universitätsklinik in Ulm. Glitazone wie Rosiglitazon (Avandia®) steigern die Glukoseaufnahme in die Muskelzellen und verbessern so die Blutzucker-Kontrolle. Außerdem wirken sie auch antiinflammatorisch und verbessern die Endothelfunktion.

Glitazone senken die Restenoserate nach einer Stent-Implantation und stabilisieren die Plaques in den Gefäßwänden. Einer Plaqueruptur und damit einem Herzinfarkt könne so vorgebeugt werden. Diese Effekte der Glitazone treten unabhängig von der metabolischen Wirkung der Arzneimittel auf. Sie lassen sich nicht nur bei Typ-2-Diabetikern nachweisen, sondern ebenso auch bei Personen ohne einen Diabetes mellitus Typ 2.

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