Internistenkongress

Versorgung der Zukunft

Wie lässt sich die Qualität medizinischer Versorgung verbessern und gleichzeitig die Kostenexplosion im Gesundheitswesen verringern? Diese Frage wird beim Internistenkongress 2017 in den Fokus gestellt.

Dr. Marlinde LehmannVon Dr. Marlinde Lehmann Veröffentlicht:

MANNHEIM. "Versorgung der Zukunft: Patientenorientiert, integriert und ökonomisch zugleich" – dieses Leitthema hat Professor Petra-Maria Schumm-Draeger aus München, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) für die diesjährige Tagung der Gesellschaft Ende April / Anfang Mai in Mannheim gewählt.

Das Leitthema setze sich "mit der für uns alle zentralen und entscheidenden Frage auseinander, inwieweit eine Werte-orientierte, individualisierte und fürsorgliche Medizin in unserem Gesundheitssystem zukünftig sichergestellt und bewahrt werden kann – sehr wohl auch unter angemessener Berücksichtigung ökonomischer Aspekte", so Schumm-Draeger in ihrer Einladung zum Kongress.

Als ein Hauptanliegen für die Entwicklung zukünftiger medizinischer Versorgungsstrukturen sieht die diesjährige Kongresspräsidentin, die kompetitive Koexistenz hochspezialisierter und nur bedingt kooperierender Versorgungseinheiten zu überwinden und an deren Stelle Patienten-fokussierte, fachübergreifende Organisationsstrukturen einzurichten.

Schumm-Draeger: "Existierende und bereits genutzte Synergien zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen bedürfen einer gezielten Förderung, die Freilegung und Integration bisher noch nicht genutzter Synergien wird eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre sein." Mit der Einrichtung von solchen Patienten-fokussierten, fachübergreifenden Organisationsformen sollte es gelingen, sowohl die Qualität der Versorgung zu verbessern als auch die Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu verringern.

Alle Hauptthemen des Kongresses stünden in Zusammenhang mit dem Leitthema und behandelten dieses übergreifend im Rahmen der Themen "Systemmedizin und Versorgungsforschung", kündigt Schumm-Draeger an. Beispiele sind:

Diabetologie als fächerübergreifende interdisziplinäre Herausforderung

Endokrinologie – Schnittstelle der Inneren Medizin und darüber hinaus.

Diese Schwerpunkte, so Schumm-Draeger, eigneten sich in besonderem Maße, die Notwendigkeit einer sinnvollen interdisziplinär ausgerichteten Diagnostik und Therapie zu beleuchten und Schnittstellen etwa zu anderen internistischen Schwerpunkten aufzuzeigen.

Digital Health: Die Digitalisierung sei eine große Herausforderung, mit erheblichen, daraus resultierenden Veränderungen der medizinischen Versorgung, so Schumm-Draeger. Gleichzeitig biete diese Entwicklung große Chancen. Zum Beispiel habe die kontinuierliche Blutzuckermessung erheblich zur Behandlungssicherheit und besseren Integration der Therapie in den "normalen" Alltag Betroffener beigetragen.

Genderspezifische Aspekte in Diagnostik und Therapie: Sie sollten vielmehr als bisher für eine patientenorientierte individuelle medizinische Versorgung berücksichtigt werden, um eine effektivere Behandlung zu ermöglichen.

DGIM-Kongress 2017

Der DGIM-Kongress 2017, (123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin) findet vom 29. April bis 2. Mai 2017 in Mannheim statt.

Infos im Web dazu gibt es unter www.dgim2017.de

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