6000 Herzsportgruppen -- ein großer Schritt zum Ziel 10 000

Sie werden von vielen Patienten akzeptiert und haben sich längst durchgesetzt: In Deutschland gibt es mehr als 6000 ambulante Herzsportgruppen. Eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung ist allerdings vor allem in den neuen Bundesländern noch längst nicht gesichert.

Veröffentlicht:

Hessen ist Spitze, wenn es um die Versorgung mit ambulanten Herzsportgruppen geht. 15 Gruppen pro 100 000 Einwohner - das ist eine überzeugende Zahl, sagt der Gießener Sportmediziner Professor Paul E. Nowacki. Zum Vergleich: Thüringen ist mit 3,5 Herzsportgruppen auf 100 000 Einwohner Schlußlicht aller Bundesländer.

6293 Herzsportgruppen gab es Ende des vergangenen Jahres in Deutschland, 10 000 Gruppen wären für eine bundesweite Versorgung nötig, sagt Nowacki, der 1976 in Gießen erstmals eine eigene Gruppe aufgebaut hat.

Ambulante Herzsportgruppen werden für Patienten mit koronarer oder einen anderen Herzkrankheit meist in Vereinen angeboten. Die Teilnehmer treffen sich meist einmal die Woche. Mit dabei: ein ausgebildeter Übungsleiter und ein kardiologisch erfahrener Arzt.

Gemeinsam mit den Patienten machen sie Bewegungstherapie und Entspannungsübungen oder führen Gruppengespräche etwa zu Fragen der Ernährung. Bewegungstherapie als wesentlicher Bestandteil des Programms ist eine ärztlich verordnete, der Leistungseinschränkung der Patienten angepaßte körperliche Aktivität. Die Verantwortung für die gesamte Therapie liegt beim behandelnden Arzt.

Im Oktober 2003 ist eine Rahmen-Vereinbarung über den Rehasport und das Funktionstraining in Deutschland in Kraft getreten. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist der Leistungsumfang des Rehasports in Herzgruppen bei chronischen Herzkrankheiten auf 90 Übungseinheiten festgelegt worden. Sie können in einem Zeitraum von insgesamt 24 Monaten in Anspruch genommen werden.

Wo gibt es Herzsportgruppen? Einen guten Überblick bieten die Landesbehinderten-Sportverbände. Kontakt über den Deutschen Behindertensportverband im Internet: www.dbs-npc.de (fuh)

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen