Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung
Preis für Herzforschung verliehen
MANNHEIM. Privatdozent Dr. Frederik Trinkmann von der Universitätsmedizin Mannheim hat als Zweitplatzierter den Wissenschaftspreis 2018 der Kurt und Erika Palm-Stiftung erhalten. Prämiert wurden insgesamt drei Arbeiten. Die Auszeichnung, die in diesem Jahr erstmals verliehen wurde, ist mit 3000 Euro dotiert, wie die Uni Mannheim berichtet.
Mit dem Preis, der von der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen vergeben wird, werden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgezeichnet. Thema der Arbeit von Trinkmann war die nicht-invasive Bestimmung des zentralen Blutdrucks.
Trinkmann untersuchte im Rahmen von zwei klinischen Studien ein neuartiges Verfahren zur modellbasierten zentralen Blutdruckbestimmung (VascAssist 2) auf seine Messgenauigkeit hin. Das Verfahren simuliert ein Arterienmodell im Computer, durch das realitätsnahe zentrale Blutdruckkurven erzeugt und mittels eines aufwendigen neuartigen Rechenmodells zentrale Blutdruckwerte berechnet werden können. In den beiden Studien mit insgesamt 225 Patienten verglich das Team um Trinkmann die Ergebnisse des neuen Verfahrens mit den exakten Werten der invasiven Messungen und der nicht-invasiven Standardtechnik.
Die Studien haben ergeben, dass die neue Methode eine zuverlässige Bestimmung der zentralen Blutdruckwerte ermöglicht, und zwar mit einer Genauigkeit, die mindestens der Genauigkeit der aktuell verfügbaren Verfahren entspricht, so die Universitätsmedizin.
Da die neue Technik der zentralen Blutdruckmessung zudem nicht anfällig gegenüber den bekannten Nachteilen anderer Methoden ist, habe sie das Potenzial, die Alltagstauglichkeit der zentralen Blutdruckmessung sowohl in der Patientenversorgung aber auch in der Forschung entscheidend zu verbessern. Zukünftige Anwendungen seien neben der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch mögliche Verbesserungen in Diagnostik und Therapie. (eb)