Lercanidipin schützt auch die Blutgefäße

PARIS (gvg). Der Kalziumantagonist Lercanidipin senkt nicht nur den Blutdruck, sondern verstärkt auch die über NO vermittelte Gefäßerweiterung. Auch entzündungshemmende Effekte sind nachgewiesen worden.

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Lercanidipin fördert offenbar die NO-Synthese, weil es die Konzentration eines der stärksten Hemmstoffe dieses Stoffwechselwegs verringert. Hohe Blutkonzentrationen der Substanz ADMA, ein Aminosäureabkömmling, seien ein wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor, hat Professor Hermann Haller von der Medizinischen Hochschule Hannover auf einer Veranstaltung des Unternehmens Recordati beim Hypertoniekongreß in Paris gesagt.

Die kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität korreliere stark mit der Höhe der ADMA-Konzentration im Blut. Untersuchungen hätten belegt, daß Lercanidipin die ADMA-Konzentration senke, wahrscheinlich weil ein Enzym angeregt werde, das ADMA abbaue.

Lercanidipin wirkt zudem entzündungshemmend: Es verringert die Expression von Oberflächenmolekülen auf Zellen des Gefäßendothels, die die Entzündungsreaktion in Gang halten. "Durch diese gefäßprotektiven Eigenschaften trägt Lercanidipin zum Schutz von Endorganen bei einer blutdrucksenkenden Therapie bei", so Haller. Lercanidipin wird von der deutschen Recordati-Tochter, dem Unternehmen Berlin-Chemie, als Carmen® vermarktet.

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