Faktor-Xa-Hemmer senkt Ereignisrate nach Herzinfarkt

MANNHEIM (skh). Sowohl bei Herzinfarkt ohne ST-Hebung oder instabiler Angina pectoris als auch bei ST-Hebungsinfarkt profitieren Patienten von einer Antikoagulation mit dem Faktor-Xa-Hemmer Fondaparinux. Das belegen die Studien OASIS-5 und OASIS-6.

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An OASIS*-5 haben über 20 000 Patienten mit instabiler Angina pectoris oder mit Herzinfarkt ohne ST-Streckenhebung teilgenommen, wie Professor Hans-Jürgen Rupprecht vom Klinikum Rüsselsheim beim Kardiologen-Kongress berichtet hat.

Sie wurden durchschnittlich sechs Tage lang entweder mit Fondaparinux (2,5 mg täglich) oder mit dem niedermolekularen Heparin Enoxaparin (1 mg/kg Körpergewicht) behandelt. Die Rate von schweren Blutungen in den ersten neun Tagen nach Therapiebeginn war mit Fondaparinux nur halb so hoch (zwei Prozent) wie mit Enoxaparin (vier Prozent). Zu diesem Zeitraum waren Tod, erneuter Herzinfarkt und Schlaganfall in beiden Behandlungsgruppen ähnlich häufig.

Unterschiede gab es jedoch bei der langfristigen Sterberate: 30 Tage nach Therapiebeginn waren mit Fondaparinux 17 Prozent weniger Patienten gestorben als mit Enoxaparin, so Rupprecht bei einem Symposium von GSK. Der Vorteil für den Faktor-Xa-Hemmer blieb während der ersten sechs Monate nach Therapiebeginn erhalten (NEJM 354, 2006, 1464).

Die OASIS-6-Studie hat den Vorteil einer Therapie mit Fondaparinux (Arixtra®) bei 12 000 Patienten mit ST-Hebungsinfarkt im Vergleich mit unfraktioniertem Heparin belegt. In der Untersuchung hatten in den ersten 30 Tagen nach einer Fondaparinux-Therapie 9,7 Prozent der Patienten einen erneuten Herzinfarkt oder starben (JAMA 295, 2006, 1519). Mit unfraktioniertem Heparin waren es 11,2 Prozent. Der Unterschied war auch nach sechs Monaten noch signifikant. Dabei war die Rate von Blutungen bei der Fondaparinux-Therapie nicht erhöht.

OASIS steht für: Organization to Assess Strategies in Acute Ischemic Syndromes

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