Rosuvastatin beugt auch Thromboembolien vor

ORLANDO (ob). Eine primärpräventive Behandlung von Gesunden mit dem Statin Rosuvastatin beugt nicht nur Herzinfarkten und Schlaganfällen vor. Auch die Inzidenz von venösen Thromboembolien wird dadurch signifikant reduziert.

Veröffentlicht:

In der im November 2008 veröffentlichten JUPITER-Studie sind 17 802 offensichtlich gesunde Männer und Frauen mit normalen Cholesterinwerten, aber erhöhten Werten des Entzündungmarkers hsCRP (> 2 mg/l), knapp zwei Jahre mit täglich 20 mg Rosuvastatin oder Placebo behandelt worden. Das Statin reduzierte die Inzidenz primärer Endpunktereignisse (Myokardinfarkt, Schlaganfall, Revaskularisation, Hospitalisation wegen instabiler Angina pectoris, kardiovaskulär bedingter Tod) signifikant um 44 Prozent.

Venöse Thromboembolien (VTE) waren ein festgelegter sekundärer Endpunkt. Der Grund: Widersprüchliche Ergebnisse von Beobachtungsstudien hatten bis dato kein klares Bild vom Effekt einer Statintherapie auf die Thrombenbildung im venösen Gefäßsystem ermöglicht. Für Klarheit konnte nur eine randomisierte Studie sorgen. Die JUPITER-Substudie zum Einfluss des Statins auf die VTE-Rate hat Professor Robert Glynn jetzt erstmals vorgestellt. Sie wurde zudem im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Im Studienverlauf entwickelten 94 Teilnehmer eine symptomatische VTE, davon 34 in der Rosuvastatin-Gruppe und 60 in der Placebo-Gruppe. Damit sei das VTE-Risiko durch das Statin signifikant um 43 Prozent reduziert worden, berichtete Glynn. Durch Risiken (etwa Operation, Malignom) begünstigte VTE wurden ebenso reduziert wie spontan aufgetretene VTE. Welche Mechanismen dieser Wirkung des Statins zugrunde liegen, bedarf noch der Klärung.

Lesen Sie dazu auch: Kurze Ischämien trainieren das Herzgewebe Metaanalyse bestätigt Schutzeffekt von Dronedaron Beschichtete Stents sind sicher und haben Vorteile Erhöhte Triglyzeride bei Kindern - ein Warnsignal Schlaf vor Mitternacht ist der beste fürs Herz Stress nach Hurrikan schadet weiter dem Herz

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen