Mit Computer-Power gegen Epidemien

HAGEN (eb). An der Fernuniversität in Hagen soll ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum für "Computational Epidemiology" entstehen. Entwickelt und erforscht werden Szenarien, um herauszufinden, wie effiziente Strukturen aufgebaut sein müssen, wenn es zu Krankheitsausbrüchen, etwa Influenza- Epidemien kommt.

Veröffentlicht:

Mit den Szenarien wollen Wissenschaftler Krankheitserregern und anderen biologischen Gefahren begegnen, in dem sie ihre Ausbreitungswege an Computern voraus berechnen. So sollen politisch Verantwortliche beim Katastrophenmanagement unterstützt werden.

Politiker sollen von den Daten profitieren.

Schon seit mehreren Jahren rücken Gefahren etwa durch Influenza, Vogelgrippe, Sars oder möglichen Bio-Terrorismus ins Bewusstsein von Forschern und Politikern. Durch die heutige Mobilität könne davon jeder Mensch auf der ganzen Welt betroffen sein, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Also müssen globale Lösungen gefunden werden, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Um die geeigneten Maßnahmen auszuwählen, müssen zuvor Wissen und Informationen sehr schnell aus verschiedensten Quellen kombiniert werden. Erst dann kann exakt die Ausbreitung von Krankheiten modelliert, simuliert und analysiert werden.

An der Fernuniversität in Hagen sei in der Fakultät für Mathematik und Informatik bereits ein Großteil des erforderlichen Know-hows für Modellierung, Analyse und Datenhaltung vorhanden, ebenso die Basis für die erforderliche technische Infrastruktur. Deshalb könnten hier Gegenstrategien entwickelt werden.

Projektleiter ist Professor Herwig Unger, Lehrgebiet Kommunikationsnetze an der Fernuniversität. Unger hat in seinem Team Forscher und Mitarbeiter aus Disziplinen wie Epidemiologie, Medizin, Mathematik, Biologie, Informatik und Grafik.

In den USA arbeitet Professor Armin Mikler von der Universität von Texas in Denton mit. Mikler gab den Anstoß zu der Initiative. Der gebürtige Deutsche hat die "Computational Epidemiology" mitbegründet: Am Computer werden die Verbreitung und das Verhalten von Krankheitserregern simuliert und ausgewertet. Dies liefert vor allem für das öffentliche Gesundheitswesen Informationen, um Epidemien vorauszuberechnen. Zur Mitarbeit eingeladen sind Soziologen, Kriminologen, Politikwissenschaftler und Politiker.

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen