MARBURG (eis/hub). Weg vom Hühnerei für die Produktion von Grippe-Impfstoff war das Ziel. 2007 wurde es erreicht: Novartis Behring hatte mit Optaflu® eine solche Vakzine auf dem Markt.
Erstmals seit 50 Jahren werden die Impfviren damit nicht auf Hühnereiern, sondern in einer aus der Niere eines Cockerspaniels stammenden Zelllinie produziert. Die Zellen schwimmen in einer Nährlösung in großen Fermentern.
Ein Vorteil des neuen Impfstoffs ist, dass nicht wie bei konventionellen Impfstoffen ein halbes Jahr vor der Grippesaison mit der Produktion begonnen werden muss. Durch den schnelleren Produktionsstart kann die neue Vakzine im Vergleich zu konventionellen Impfstoffen flexibler an die in der Saison zirkulierenden Virusstämme angepasst werden. Auch bei einer Pandemie ließe sich ein Impfstoff schneller produzieren.
Die Vakzine ist nach Ergebnissen von Studien mit etwa 4000 Probanden ähnlich wirksam und verträglich wie herkömmliche Grippe-Impfstoffe. Die Arznei soll nach Unternehmensangaben dazu beitragen, die wachsende Nachfrage nach saisonalen Grippe-Impfstoffen zu decken. Der Zellkulturimpfstoff ist zudem frei von Hühnereiweiß und daher auch für Menschen mit ausgeprägter Hühnereiweißallergie geeignet.