Antikörper drosselt die Zufuhr von Blut in Tumoren

BOSTON (ple). Das neue Krebsmedikament Bevacizumab kann Primärtumoren im Darm schrumpfen lassen und die Versorgung mit Blut drastisch drosseln.

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US-Ärzte aus Boston im Staat Massachusetts haben jetzt die Wirkung des Antikörpers in einer Phase-I-Studie mit sechs Patienten geprüft, die ein fortgeschrittenes Adenokarzinom des Rektums hatten. Selbst in niedriger Dosierung verringerte die Therapie unter anderem die Gefäßdichte und die Durchblutung des Tumors (aktuelle Online-Ausgabe von "Nature Medicine"). Der Antikörper blockiert den Gefäßwachstumsfaktor VEGF.

Darüber hinaus beobachteten die Wissenschaftler, daß die Zahl der zirkulierenden Endothelzellen im Tumorgewebe durch die Behandlung abnimmt. Dies sei ein Hinweis darauf, daß sich das Tumorgefäßsystem normalisiert, was auch dazu beiträgt, daß sich Tumorzellen kaum noch als Metastasen absiedeln können. Bei einem Patienten schrumpfte der Tumor um mehr als 30 Prozent.

Die Ärzte hatten den Patienten zunächst den monoklonalen Antikörper infundiert und zwei Wochen später chemotherapeutisch behandelt und bestrahlt. Schließlich wurden sie noch operiert.

Vor kurzem hat das Unternehmen Hoffmann-La Roche die EU-Zulassung für Bevacizumab bei metastasiertem Dickdarmkrebs beantragt.

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