Entwarnung: Keine Leukämie durch TV-Sender
MAINZ (mut). Von starken Radio- und Fernsehsendern geht offenbar keine Leukämie-Gefahr für Kinder aus. In einer Fall-Kontroll-Studie ließ sich keine Häufung der Krebserkrankung in der Nähe von Sende-Anlagen feststellen.
Nicht nur Handy-Sendemasten, auch starke Radio- und Fernsehsender werden immer wieder als Auslöser von Krebserkrankungen verdächtigt. Kleiner Studien hatten zum Teil einen Zusammenhang zwischen Leukämie-Inzidenz und Exposition von Radiowellen durch Sende-Anlagen ergeben. Eine große Fall-Kontroll-Studie des Instituts für Medizinische Biometrie der Uni Mainz konnte diese jedoch nicht bestätigen (Am J Epidem online). Die Mainzer Forscher hatten Leukämie-Erkrankungen in allen Gemeinden überprüft, die über einen Zeitraum von 20 Jahren im Umkreis von 24 der stärksten TV- und Radiosende-Anlagen auftraten. Sie berechneten die Strahlenbelastung und Nähe zu einem Sender von knapp 2000 erkrankten Kindern in diesen Gemeinden und von knapp 6000 gesunden Kontrollen. Das Ergebnis: Bei Kindern mit hoher Belastung war die Krebsrate sogar etwas erniedrigt, bei Kindern im Umkreis von 2 km zur Anlage war sie um vier Prozent erhöht, in beiden Fällen war das Ergebnis jedoch nicht signifikant.
Den kompletten Bericht zu der Studie, die vom Bundesamt für Strahlenschutz initiiert wurde, gibt es hier.