Letrozol mindert Zahl von Brustkrebs-Rezidiven

NÜRNBERG (sto). Frauen in der Postmenopause, bei denen Brustkrebs im Frühstadium diagnostiziert wird, kann eine erweiterte adjuvante Therapie mit Letrozol Nutzen bringen. Diese Behandlung mindert nämlich ihr Risiko, nach fünfjähriger Therapie mit dem Antiöstrogen Tamoxifen doch noch ein Rezidiv zu bekommen, deutlich.

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In der Brustkrebsstudie MA-17 mit etwa 5200 Patientinnen wurde der Nutzen des Aromatasehemmers Letrozol (Femara®) im Anschluß an eine fünfjährige postoperative Tamoxifen-Therapie untersucht.

Die Frauen, von denen 98 Prozent Hormonrezeptor-positive Tumoren hatten und bei denen unter Tamoxifen kein Rezidiv aufgetreten war, wurden nach einer Zufallsverteilung über weitere fünf Jahre entweder mit dem Aromatasehemmer oder mit Placebo behandelt. Das hat Privatdozent Jens Huober von der Universitätsklinik Tübingen bei einer Veranstaltung von Novartis in Nürnberg berichtet.

In einer ersten Interimsanalyse ha-be sich bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 2,4 Jahren unter der erweiterten adjuvanten Therapie mit Letrozol eine deutlich höhere Rate für rezidivfreies Überleben ergeben als unter Placebo. Bei den mit Letrozol behandelten Patientinnen betrug die Rate rezidivfreien Überlebens nach vier Jahren 93 Prozent, bei Patientinnen mit Placebo dagegen nur 87 Prozent. Damit sei die Rezidivrate mit Letrozol um 43 Prozent geringer gewesen als mit Placebo, sagte der Tübinger Onkologe.

Mit zunehmender Therapiedauer habe sich außerdem für die mit Letrozol behandelten Frauen der therapeutische Nutzen vergrößert. Lokoregionäre Rezidive, Fernmetastasen sowie kontralaterale Mammakarzinome traten in der mit Letrozol behandelten Gruppe deutlich seltener auf. Bei den Cholesterin-Werten und der Rate kardiovaskulärer Ereignisse unterschieden sich die beiden Studiengruppe nicht. Die Rate der Patientinnen, die die Therapie vorzeitig abbrachen, war mit Letrozol nicht signifikant größer als mit Placebo.

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