Nachsorge-Praxis bei Brustkrebs wird diskutiert

BERLIN (bd). Die gegenwärtige Nachsorge in Deutschland bei Brustkrebs gehöre auf den Prüfstand. Das forderte der Chef der AOK Rheinland, Wilfried Jacobs, bei der 1. Offenen Krebskonferenz in Berlin. Onkologen haben sich dazu bereits Gedanken gemacht.

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Die Richtlinien, auf denen die gegenwärtigen Nachsorgeempfehlungen beim Mamma-Karzinom beruhten, seien veraltet, sagte Jacobs bei einer Podiumsdiskussion der Patientinnen-Initiative Mamazone. Außerdem seien die Brustkrebs-Patientinnen stark verunsichert, "weil es zur Nachsorge keine klaren, für sie erkennbaren und von allen am Behandlungsprozeß beteiligten Akteuren beachteten Leitlinien gibt".

Die Münchner Tumormarkerforscherin Dr. Petra Stieber und der Onkologe Privatdozent Dr. Volker Heinemann, ebenfalls aus München, wiesen darauf hin, daß bereits ein Konzept für eine Nachsorgestudie existiere und diese begonnen werden könne, sobald die Finanzierung geklärt sei.

Mit dieser Studie soll überprüft werden, mit welcher Methode - etwa mit Tumormarker-Kontrolle, regelmäßiger klinischer Untersuchung oder neuen bildgebenden Verfahren - ein Tumorrezidiv am schnellsten und am zuverlässigsten erkannt werden kann.

Um sicher beurteilen zu können, ob eine Frühdiagnose einer Metastasierung und entsprechende Therapien zu einer Verlängerung des Überlebens führen, seien vergleichenden Untersuchungen der diagnostischen Möglichkeiten notwendig, sagte Stieber.

Die Nachbetreuung besteht derzeit aus regelmäßiger Anamnese, körperlicher Untersuchung und Mammographien der Brüste in bestimmten Zeitintervallen.

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