Krebszellen im Blut - ein schlechtes Zeichen

Haben Brustkrebspatientinnen, die zunächst erfolgreich behandelt wurden, wieder zirkulierende Turmorzellen in ihrem Blut, lässt das auf einen Rückfall schließen - auch wenn noch keine Metastasen zu entdecken sind.

Veröffentlicht:
Finden sich Krebszellen im Blut, verheißt das nichts Gutes.

Finden sich Krebszellen im Blut, verheißt das nichts Gutes.

© Sebastian Schreiter / Springer Verlag GmbH

HOUSTON (BS). Nach erfolgreicher Primärtherapie bekommt etwa jede vierte Frau mit lokalisiertem Brustkrebs ohne Lymphknotenbeteiligung einen systemischen Rückfall.

Die dafür verantwortlichen Mikrometastasen lassen sich meist selbst mit hochauflösender Bildgebung nicht erkennen.

Die Prognose lässt sich aber mit einem Test auf zirkulierende Tumorzellen (CTC) abschätzen, berichten Forscher um Professor Anthony Lucci vom University of Texas MD Anderson Cancer Center (Lancet Oncology 2012; online 6. Juni).

Die Mediziner haben prospektiv Informationen zu CTC bei Frauen mit Brustkrebs im Stadium I-III gesammelt.

Bei den Frauen war jeweils nur eine Brust betroffen und in den letzten fünf Jahren kein anderes Malignom aufgetreten. CTC wurden mit der sogenannten CellSearch-Methode aufgespürt.

Bei 73 von 302 Patientinnen (24 Prozent) wurde pro 7,5 ml peripherem Blut mindestens eine CTC nachgewiesen; bei 10 Prozent waren es mindestens zwei und bei 5 Prozent mindestens drei CTC.

Ungünstigere Prognose für Frauen mit CTC

Das Vorhandensein von CTC korrelierte mit keiner anderen Eigenschaft des Primärtumors, auch nicht mit dem Lymphknotenstatus. In der medianen Beobachtungszeit von 35 Monaten entwickelten 16 Patientinnen (5 Prozent) Fernmetastasen und zwölf starben.

Frauen mit CTC hatten eine deutlich ungünstigere Prognose: Bei 10 Prozent von ihnen kam es zum Rezidiv (Frauen ohne CTC: 2 Prozent). Sowohl die Überlebenszeit ohne Wiederauftreten des Krebses als auch die Überlebenszeit überhaupt waren bei den CTC-positiven Frauen signifikant kürzer.

Damit erwies sich der Nachweis von CTC in 7,5 ml Blut als unabhängiger Vorhersageparameter für das Risiko, einen Rückfall zu erleiden oder zu sterben.

Jetzt sollte geprüft werden, wie die CTC zum Staging und als Orientierungshilfe für Therapie-Entscheidungen genutzt werden könnten, so die Forscher.

Quelle: www.springermedizin.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse