Kommentar zu Brustkrebs

Das EEG des Chemohirns

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Chemobrain, Chemogehirn, Chemonebel - das Phänomen hat einige Namen. Viele Krebspatienten bezeichnen damit die Einbußen an geistiger Leistungsfähigkeit, mit denen sie nach einer Chemotherapie zu kämpfen haben.

Kanadische Forscher haben nun das EEG des Chemohirns abgeleitet. Die subjektive Wahrnehmung der Patienten lässt sich darin objektiv nachlesen.

Übersetzt man die Kurven vom Elektroenzephalografischen ins Deutsche, so steht dort: Chemotherapierte Krebspatienten neigen zur Introspektion und können sich schlecht längere Zeit auf externe Aufgaben konzentrieren.

Das ist ein wichtiger Befund. Man könnte ihn aber vermutlich auch ohne EEG erheben, indem man die Patienten einfach fragt.

Immerhin werden deren Empfindungen durch die Studienergebnisse objektiv bestätigt: Das Phänomen Chemobrain existiert nicht nur in der Einbildung. Offen bleibt aber, ob die kognitiven Defizite Folgen der Chemotherapie sind.

Oder ob die Neigung, die Gedanken nach innen zu wenden, auf die Sorgen zurückgeht, die eine Krebskrankheit und deren Behandlung mit sich bringen.

Was also hat Priorität: Neuroprotektion unter Chemotherapie oder Hilfe bei der Krankheitsbewältigung? Wenn weitere EEG dazu beitragen, diese Frage zu klären, nur zu.

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen