Kommentar zum ADHS-Modell der KBV

Gut auf dem Papier...

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Die Idee ist fabelhaft: In ihrer "Werkstatt" entwirft die KBV für Problemfelder der medizinischen Versorgung Blaupausen für eine Verbesserung, die sich an einem Ideal orientieren.

Dazu benötigt man qualifizierte und leistungsbereite Ärzte, die den besonderen Anforderungen der in der Vertragswerkstatt der KBV entworfenen Modelle genügen und ferner Krankenkassen, die diese Add-on-Leistung auch finanzieren wollen.

In der Realität zeigt sich zweierlei: Erstens, dass Papier geduldig ist. Und zweitens, dass nicht alles, was auf dem Papier gut aussieht, in der Wirklichkeit so funktioniert, wie man sich das gedacht hat.

Trotz inzwischen jahrelanger Entwicklungszeit haben die in der Vertragswerkstatt entworfenen, durchaus anspruchsvollen Konzepte für die medizinische Versorgung fast keine Relevanz erreicht. Es mangelt an Performance im Vertragsgeschäft, das auch durch eine föderale KV-Struktur behindert wird.

So nehmen am ADHS-Vertrag, für den jetzt eine Evaluation vorgelegt worden ist, gerade einmal knapp 2200 Patienten teil. Genauso enttäuschend sind die Versorgungsergebnisse. Es gibt keine signifikanten Verbesserungen. Eine Ursachenanalyse steht allerdings noch aus.

Lesen Sie dazu auch: KBV-Vertragswerkstatt: Kein Mehrnutzen bei ADHS

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Dr. Hans-Jürgen Kühle 12.03.201323:58 Uhr

Diese Untersuchung taugt wegen Mängeln für keine Bewertung!

Denn: Beide Gruppen der Kinder (Kontrollgruppe ohne Teilnahme am Vertrag und Gruppe der im Vertrag eingeschriebenen Kinder), deren Behandlung verglichen wurde, wurden vom gleichen Behandlungsteam versorgt!
Da wäre es schon seltsam gewesen, wenn die gleichen Ärzte diejenigen ihrer Patiententen, die nicht im Vertrag eingeschrieben waren, deutlich anders behandelt hätten als die im Vertrag eingeschriebenen Patienten.
Warum werden zum Thema ADHS in der Ärztezeitung Studienergebnisse wiederholt so unkritisch übernommen?

Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: a) Verlauf einer Gruppe unbehandelter Personen, b) 5-Jahres-Daten der SUNFISH-Studie Teil1, c) Teil2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Therapie der 5q-assoziierten SMA

Risdiplam-Filmtabletten: flexiblere Anwendung im Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren