Bei morgendlicher Akinese wird die Therapie geändert

DÜSSELDORF (nsi). Bei Parkinsonkranken läßt die Wirkung von L-Dopa nach einigen Jahren der Behandlung nach. Dann ist eine andere Therapie nötig, etwa eine Kombination von Levodopa, Carbidopa und Entacapon ( Stalevo® ).

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Nach einigen Jahren Therapie treten Parkinsonsymptome oft kurze Zeit nach Einnahme von Levodopa wieder auf - ein Phänomen, das als Wearing-off bezeichnet wird. Bei 75 Prozent der Betroffenen machen drei Fragen das Problem erkennbar: die Frage nach Tremor, nach frühmorgendlicher Akinese und nach Angstzuständen. Darauf hat Professor Wolfgang Oertel von der Universitätsklinik Marburg beim Neurologenkongreß in Düsseldorf hingewiesen. Auch ein Anstieg des Blutdrucks ist häufig Folge einer nachlassenden L-Dopa-Wirkung.

Statt Antihypertensiva benötigten solche Patienten mit Wearing-off-Syndrom eine wirksamere Anti-Parkinsontherapie, so der Neurologe auf der von Orion Pharma unterstützten Veranstaltung. Der Blutdruck sinke dann meist ohne Antihypertensiva. Oertel nannte Daten einer Studie mit 300 Patienten, die seit mehreren Jahren Parkinson hatten.

In der Studie beantworteten sowohl die Patienten als auch ihre Ärzte einen Fragebogen, der motorische und nicht-motorische Wearing-off-Phänomene erfaßt. Zu den nicht-motorischen Wearing-off-Symptomen gehören Rückzug, Reizbarkeit, vermehrter Harndrang, Hypersalivation aber auch Depressionen und Panikattacken. Motorische Symptome können frühmorgendliche Akinesien, Gleichgewichtsprobleme und Tremor sein.

57 Prozent der befragten Patienten berichteten über Zeichen einer nachlassenden L-Dopa-Wirkung, die Ärzte aber sahen ein solches Problem nur bei 44 Prozent ihrer Patienten. Vor einer deutlichen Ausprägung des Wearing-off-Syndroms beobachtet Oertel bei seinen Patienten häufig an- und abschwellende Angstzustände und Blutdruckanstieg.

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