GM-CSF-Hemmung

Neuer Ansatz zur Therapie bei MS

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Hemmung eines bestimmten Botenstoffs des Immunsystems bietet einen neuen Ansatz zur Therapie bei multipler Sklerose. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der Charité - Universitätsmedizin Berlin (Sci Transl Med 2014; 6 (241): 241).

Die Forscher konntenin Kooperation mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum zeigen, dass der Botenstoff GM-CSF mit MS assoziiert ist und von einer neuartigen Immunzell-Population produziert wird.

Die Wissenschaftler um Dr. Christina Zielinski von der Klinik für Dermatologie und Allergologie sowie dem Berlin-Brandenburg Centrum für Regenerative Therapien der Charité beschreiben eine neue Klasse von Helfer-T-Zellen, die GM-CSF-T-Zellen, teilt die Charité mit.

Diese produzieren den GM-CSF (Granulozyten- Makrophagen-Kolonie stimulierender Faktor), der für die entzündlichen Prozesse im Gehirn von MS-Patienten eine grundlegende Rolle spielt.

Rebecca Noster, Erstautorin der Studie, konnte die genaue molekulare Regulation dieser Zellen entschlüsseln. Sie identifizierte auslösende und hemmende Botenstoffe, die für die Entwicklung der GM-CSF-T-Zellen wichtig sind.

Überraschend war: Faktoren, die die Entwicklung von GM-CSF-T-Zellen im Menschen auslösen, haben im Mausmodell offenbar eine entgegengesetzte Aufgabe. Zudem war die Produktion des Botenstoffes GM-CSF nicht mit Th17 Zellen, einer weiteren Unterklasse von Helfer-T-Zellen, assoziiert.

Den Th17 Zellen wird bislang eine ursächliche Rolle für die Krankheitsentstehung bei vielen entzündlichen Erkrankungen zugeschrieben. "Die Diskrepanz zwischen Maus und Mensch verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur die klinische Anwendung sondern auch immunologische Grundlagen im Menschen zu studieren", wird Zielinski in der Mitteilung zitiert. (eb)

Mehr zum Thema

Risikopatienten aufspüren

Bei Multipler Sklerose frühzeitig auf isolierte kognitive Defizite screenen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen