Wer regelmäßig Didgeridoo spielt, der schnarcht weniger

ZÜRICH (ug). Eine ungewöhnliche Therapie gegen Schnarchen und Tagesschläfrigkeit haben Schweizer Kollegen entdeckt: regelmäßig Didgeridoo zu spielen.

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Das australische Instrument ist ein Holzrohr, in das mit einem Mundstück geblasen wird. Einem Didgeridoo-Lehrer in Zürich war aufgefallen, daß er und einige seiner Studenten weniger schnarchen, seit sie Didgeridoo spielten. Das war der Anlaß zu der Studie von Milo A. Puhan vom Horten-Zentrum der Uni Zürich und seinen Kollegen (BMJ 332, 2006, 266).

25 Männer mit mittelschwerem obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom wurden einer von zwei Gruppen zugeteilt: Nur die Männer der einen Gruppe bekamen Didgeridoo-Unterricht und übten regelmäßig (je etwa 25 Minuten an etwa sechs Tagen pro Woche).

Nach vier Monaten zeigte sich ein "moderater bis starker Effekt", so die Autoren. Die Didgeridoo-Spieler litten weniger an Tagesschläfrigkeit: Der Wert auf der Epworth-Schläfrigkeits-Skala (maximal 24 Punkte) war von 11,8 auf 7,4 zurückgegangen (Kontrollgruppe: von 11,1 auf 9,6).

Schlafapnoe-Episoden waren seltener, das Schnarchen hatte nachgelassen. Einer der Forscher, Otto Brändli von der Zürcher Höhenwaldklinik, erklärt den Effekt: "Bei Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom sind die Muskeln, die die oberen Atemwege offen halten, schwächer ausgebildet. Beim Didgeridoo-Spielen wird genau diese Muskulatur stark beansprucht und trainiert."

Didgeridoos gibt es in Musikläden, die Instrumente kosten ab 100 Euro.

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