Frühzeitig Arthrose - hier lohnt der Blick auf Ferritin

BERLIN (gvg). Junger Patient mit einer Arthrose ohne erkennbaren Anlass - das kann auch eine Hämochromatose sein. Serum-Ferritin- und Transferrin-Werte schaffen dann schnell Klarheit, haben Experten beim Praxis Update in Berlin berichtet.

Veröffentlicht:
Fingergelenkschmerzen sind ein Hämochromatose-Warnsignal. © S. Kaulitzki / fotolia.com

Fingergelenkschmerzen sind ein Hämochromatose-Warnsignal. © S. Kaulitzki / fotolia.com

© S. Kaulitzki / fotolia.com

Als systemische Stoffwechselerkrankung, bei der es zu Eisenablagerungen in nahezu allen Organen kommen kann, ist das klinische Bild bei Hämochromatose sehr vielfältig: Von der Haut über die Leber und Niere bis hin zu Gehirn können Symptome der häufigsten autosomal-rezessiven Erbkrankheit auftreten.

Im Vordergrund steht anfangs aber oft der Bewegungsapparat: "Mehr als die Hälfte aller Patienten berichtet als Initialsymptom über Gelenkbeschwerden", sagte Professor Bernhard Manger von der Universität Erlangen-Nürnberg beim Praxis Update 2010. Typisch seien vor allem Beschwerden an Gelenken, bei denen rheumatische Erkrankungen eher selten sind. Dazu gehören das zweite und dritte Fingergrundgelenk. "Besonders wegweisend sind Sprunggelenksarthrosen, die in der Rheumatologie sonst kaum auftreten", so Manger. Sie können ein- oder beidseitig auftreten und sind immer dann verdächtig, wenn keine bekannten Traumata eine andere Erklärung der Arthrose liefern. Spätestens dann, wenn noch eine asymptomatische Erhöhung der Leberwerte dazu kommt, ist die Eisendiagnostik Pflicht. Dabei wird zunächst der Serum-Ferritin-Spiegel bestimmt. Ist er pathologisch, folgt die Transferrin-Sättigung. Und ist auch die nicht in Ordnung, ist es Zeit für den Gentest auf Hämochromatose.

Themen beim Praxis Update in Berlin waren auch Differenzialtherapie bei ischämischen Herzkrankheiten und Nierenschutz.

Lesen Sie auch: Welche antiischämische Therapie bei wem? Neue Hinweise auf Nierenschutz durch Sartantherapie Mikroalbuminurie: Diagnostik auch ohne Sammeln Bei Patienten mit Herzinsuffizienz: Sartan-Dosis rauf! Polymyalgia rheumatica: 15 mg Prednisolon Bei einer Nierenarterienstenose: Stabile Patienten in Ruhe lassen! Was bringt die Chirurgie der Nasennebenhöhle? Koronar-Kontrolle ist kein Muss

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung