TNFa-Blocker lindert Symptome bei Kindern mit Arthritis

WIESBADEN (hub). Etwa eins von tausend Kindern hat eine juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Haben Kinder Gelenkschwellungen plus Sehstörungen, sollte immer auch an eine JIA gedacht werden, so ein Spezialisten-Tip.

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Eine JIA ist bekanntlich die häufigste rheumatische Erkrankung bei Kindern. Die Diagnose einer JIA ist schwerer zu stellen als die einer Rheumatoiden Arthritis (RA) bei Erwachsenen: Die Symptome sind oft nicht eindeutig. "Mitunter kann nur ein geschwollener Fuß das Symptom einer juvenilen idiopathischen Arthritis sein", so Professor Gerd Horneff von der Asklepios Klinik St. Augustin. Und Kinder äußern häufig nicht ihren Schmerz oder können die Schmerzen nicht richtig beschreiben.

Bei der Diagnose habe nach seiner Erfahrung daher bereits jedes zweite Kind Bewegungseinschränkungen, so Horneff bei einer Veranstaltung von Wyeth Pharma beim Rheumakongreß in Wiesbaden. Das Besondere bei Kindern mit entzündlichem Rheuma: "Oft ist das Auge entzündet, was nicht immer von außen sichtbar ist", sagte Horneff. Bei Sehstörungen plus Gelenkschwellungen sollte daher immer auch an eine JIA gedacht werden.

Wie wird therapiert? "Nur wenige Präparate sind an Kindern getestet und zugelassen", so Horneff. Einziges Biological mit der Indikation JIA ist Etanercept (Enbrel®). Das deutsche JIA-Enbrel®-Register habe bisher über 700 Patienten mit einer Therapiedauer von bis zu fünf Jahren erfaßt. Über 80 Prozent der Patienten erreichen eine 70prozentige Besserung der Symptome Gelenkschwellung und -schmerz sowie Morgensteifigkeit.

Eine komplette Remission erreichten 63 von 277 Kindern (23 Prozent) mit polyartrikulärem Verlauf und 27 von 108 (25 Prozent) mit systemischer JIA. Remission bedeutet: keine Morgensteifigkeit, keine geschwollenen oder schmerzenden Gelenke, BSG über 20.

Von den 700 Kindern des Registers haben nur 25 die Therapie wegen unerwünschter Wirkungen abgebrochen, sagte Horneff zur Verträglichkeit des Biologicals. "Und bei Tausenden von Patientenjahren sind nur zehn ernste Infektionen aufgetreten."

Weitere Informationen gibt es im Internet: www.rheumanet.org

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