Prognose bei Niereninsuffizienz: aktuelle Albuminurie ist relevant

WIESBADEN (MV). Der absolute Wert der Albuminurie ist für die Vorhersage einer terminalen Niereninsuffizienz von Typ-2- Diabetikern entscheidend. Er sagt mehr aus als relative Veränderungen der Eiweißausscheidung im Verlauf der Erkrankung.

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So lautet das Fazit einer Studie, die Professor Johannes Mann auf dem Nephro Update 2009 in Wiesbaden kommentiert hat. Die Auswertung der Daten von 983 Pima-Indianern bestätigt: Je stärker die Albuminurie bei Patienten mit diabetischer Nephropathie ist, um so höher ist sowohl das Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz als auch die Häufigkeit von Todesfällen, wie der Experte aus München Schwabing auf der Veranstaltung erläutert hat.

In der Studie war jede Verdoppelung der Albuminurie mit einer 1,7-fachen Zunahme der Inzidenz einer terminalen Niereninsuffizienz verbunden. Außerdem ging die Verdoppelung der Albuminurie mit einer 1,16-fachen Zunahme der Sterberate einher.

Frühere Werte eignen sich nicht zur Vorhersage.

Neu an den Daten sei, dass der zuletzt gemessene Wert die höchste Aussagekraft besitze, sagte Mann. Die zusätzliche Kenntnis eines Wertes, den man zu einem früheren Zeitpunkt gemessen hatte, verbesserte die Genauigkeit der Vorhersage nicht - unabhängig davon, ob er höher oder niedriger war.

Als Einschränkung wies Mann darauf hin, dass Ergebnisse aus der amerikanischen Bevölkerung nicht eins zu eins auf die hiesige Bevölkerung übertragen werden können. Darüber hinaus machte er darauf aufmerksam, dass eine Proteinurie nicht bei jeder Grunderkrankung für das Gleiche stehe. Daher seien die Ergebnisse zum Beispiel nicht automatisch auch für Patienten mit einer IgA-Nephropathie gültig.

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