Auf das Wunder in Chile folgt langjährige Nachsorge

Chile feiert ein Wunder: Alle 33 Kumpel sind nach mehr als zwei Monaten gerettet worden. Jetzt geht es an die Nachsorge.

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Letzte Schritte in die Freiheit: Die Rettungsaktion in Chile war schon nach 22 Stunden beendet.

Letzte Schritte in die Freiheit: Die Rettungsaktion in Chile war schon nach 22 Stunden beendet.

© dpa

BERGWERK SAN JOSé (dpa/bee). Die historische Rettungsaktion in Chiles San-José-Bergwerk hat bei perfekter Organisation nach nur 22 Stunden und 39 Minuten ein Happy End - vorerst.

Für die 33 Kumpel ist zwar ein zehn Wochen langes Leiden beendet, aber die Spätfolgen seien enorm und würden meist unterschätzt, sagte Professor Wolfram Schüffel der Nachrichtenagentur dpa. Der Marburger Psychosomatiker hat die verschütteten Bergleute des Unglücks in Borken 1988 nach ihrer Rettung betreut.

Vor allem erwartet Schüffel, dass sich die medizinische Versorgung der Bergleute noch einige Zeit hinziehen wird: "Wir müssen wissen, dass diese Betroffenen in den nächsten drei bis fünf Jahren auch wegen Angststörungen und Suchtabhängigkeiten zu behandeln sind", so Schüffel. Die Männer wurden zur Nachsorge in ein Krankenhaus geflogen.

In Chile hat es die ganze Nacht auf Plätzen Feiern zu Ehren der "Helden" gegeben. Schüffel aber warnt vor falschem Heldentum: "Diejenigen, die hier überlebt haben und diejenigen, die geholfen haben, sind ganz normale Menschen und sind nicht die Helden. Sie müssen aus dieser Heldenfunktion herauskommen."

Lesen Sie dazu auch: Die Welt jubelt mit Chile - alle Kumpel gerettet Die Rettung in Chile im Protokoll

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