Kommentar

Dopingskandale und kein Ende

Von Pete Smith Veröffentlicht:

Schon wieder wird die deutsche Sportmedizin von einem Dopingskandal erschüttert. Ein langjähriger Vertragsarzt des Olympiastützpunktes in Erfurt soll mindestens 30 Athleten zu Dopingzwecken mit UV-bestrahltem Eigenblut behandelt haben.

Das erinnert auf fatale Weise an jene Freiburger Sportmediziner, die vor einigen Jahren überführt wurden, Radprofis Eigenbluttransfusionen verabreicht zu haben.

Die Verwicklung des Instituts für Sportmedizin der Universität Freiburg an diesen Vorgängen wird seither von einer Kommission evaluiert. Für die damals fristlos entlassenen Hauptangeklagten hat der Abschlussbericht jedoch keine Folgen - beide sind inzwischen wieder als Ärzte tätig.

Während betroffene Athleten nach mehrjährigen Sperren oft nur schwer wieder Tritt fassen, sind des Dopings überführte Mediziner meist schon nach kurzer Zeit wieder in Lohn und Brot.

Deshalb plädiert die SPD-Sportpolitikerin Dagmar Freitag dafür, diesen Ärzten die Approbation zu entziehen. Ein probates Mittel?

Fraglich, ob ein solches Verfahren potenzielle Täter abschrecken würde, in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch könnte es zur Glaubwürdigkeit eines Berufsstandes beitragen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Blutdoping-Skandal: Top-Sportler in Aufregung

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