Ägyptische Ärzte kämpfen um Mubaraks Leben

Vor 16 Monaten wurde er nach jahrzehntelanger Herrschaft aus dem Amt gejagt, Anfang Juni zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun hat sich der Gesundheitszustand des früheren ägyptischen Präsidenten Mubarak dramatisch verschlechtert - zwischenzeitlich war er angeblich klinisch tot.

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Um den Gesundheitszustand von Ägyptens Ex-Präsident Hosni Mubarak steht es schlecht.

Um den Gesundheitszustand von Ägyptens Ex-Präsident Hosni Mubarak steht es schlecht.

© dpa

KAIRO (dpa). Ägyptische Ärzte kämpfen um das Leben des schwer kranken früheren Staatspräsidenten Husni Mubarak.

Nachdem der 84-Jährige in der Nacht zum Mittwoch bereits für klinisch tot erklärt worden war, berichteten unabhängige Medien des Landes später unter Berufung auf Mediziner, Mubarak liege nach einem Herzanfall im Koma und werde künstlich am Leben erhalten.

Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ex-Präsident sei in einem Kairoer Militärkrankenhaus an lebenserhaltende Geräte angeschlossen worden. Seine Ehefrau Suzanne Mubarak und eine Schwiegertochter trafen noch in der Nacht im Krankenhaus ein.

Mubarak war am Abend aus der Klinik des Tora-Gefängnisses in das Militärkrankenhaus im Stadtteil Maadi gebracht worden. Die Gefängnisklinik hatte mitgeteilt, er habe einen Hirnschlag erlitten.

Beim Eintreffen in dem Militärkrakenhaus sei sein Herz stehen geblieben, meldete die Staatsagentur Mena. Wiederbelebungsversuche mit einem Defibrillator hätten keinen Erfolg gehabt.

Schahin: Mubarak hatte Herzattacke

Mamduh Schahin, Mitglied des in Ägypten herrschenden Militärrates, wies die Darstellung der Staatsmedien zurück. "Er ist nicht klinisch tot, wie berichtet wurde", sagte der General dem US-Sender CNN.

"Er hatte einen Herzattacke, sein Herz hörte auf zu schlagen und er wurde durch Elektroschocks gerettet und dann künstlich beatmet."

Außerdem habe sich ein Blutgerinnsel in seinem Gehirn gebildet. "Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich und er ist in kritischem Zustand", sagte Schahin.

Der Ex-Präsident war Anfang Juni wegen seiner Mitschuld am Tod von Demonstranten während der Massenproteste, die im Februar 2011 schließlich zu seinem Rücktritt führten, zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach der Urteilsverkündung war er in die Gefängnisklinik verlegt worden. Schon damals hatte er eine Art Nervenzusammenbruch erlitten.

Die Untersuchungshaft hatte Mubarak noch relativ komfortabel in einem gut ausgestatteten Krankenhaus des Militärs verbracht.

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