Jubiläum

20 Jahre Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Als Liz Mohn vor 20 Jahren die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gegründet hat, war der Schlaganfall noch ein Stiefkind der Medizin. Die Arbeit der Stiftung hat dies grundlegend geändert.

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Engagiert gegen den Schlaganfall: (v.l.n.r) Christian Bahrmann (KIKA), Moderatorin Birte Karalus, Verona Pooth, Liz Mohn, Jule Köhler und der frühere Boxer Axel Schulz, der selbst Schlaganfall-Betroffener ist.

Engagiert gegen den Schlaganfall: (v.l.n.r) Christian Bahrmann (KIKA), Moderatorin Birte Karalus, Verona Pooth, Liz Mohn, Jule Köhler und der frühere Boxer Axel Schulz, der selbst Schlaganfall-Betroffener ist.

© Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

BERLIN. Jedes Jahr trifft er rund 270.000 Menschen. Nach Krebs und Herzinfarkt ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.

Der Schlaganfall ist keine Alterskrankheit. Etwa 300 Kinder im Jahr sind betroffen, die Dunkelziffer wird noch höher geschätzt. "Ärzte müssen in dieser Hinsicht vielfach noch aufgeklärt werden - und auch bei Kindern viel eher einen Schlaganfall mitdenken", sagte Stiftungs-Präsidentin Liz Mohn bei der 20-Jahrfeier der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe am Freitag in Berlin.

Die Stiftung hat deshalb eine neue Aufklärungskampagne gestartet. Unterstützt wird sie dabei unter anderem von Verona Pooth und dem Boxer Axel Schulz, der selbst schon Schlaganfallpatient war.

Ein weiteres Gesicht der Kampagne ist die 13-jährige Gymnasiastin Jule Köhler, die mit sechs Jahren einen Schlaganfall erlitt und sich seither erfolgreich ins Leben zurückkämpft.

240 Stroke Units sind in den vergangenen 20 Jahren entstanden. Zeit ist Hirn", begründete Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl die Bedeutung der Akutversorgungsstationen. Die Stiftung habe dazu beigetragen, den Zeitfaktor bei der Versorgung von Schlaganfall-Patienten nach vorne zu bringen.

Noch ist nicht alles gut: Die Akutversorgung sei optimiert, die Rehabilitation gut, sagte der Geschäftsleiter der Stiftung, Dr. Michael Brinkmeier. Beide Bereiche seien jedoch durch eine chinesische Mauer getrennt. Schlaganfall-Lotsen sollen nun die Nachsorge steuern und die Therapietreue verbessern helfen.

Für die Aufklärungsarbeit betreibt die Stiftung bundesweit 25 Büros. 190 Regionalbeauftragte engagieren sich ehrenamtlich für die Ziele der Stiftung. Es gibt 470 Selbsthilfegruppen. 250.000 Menschen im Jahr suchen im Internet-Portal der Stiftung Hilfe. (af)

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