Hilfe in Nepal

Revierkämpfe und unnötige Wartezeiten

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FRANKFURT/MAIN. Einige Helfer sprechen von chaotischen Zuständen, andere klagen über mangelnde Logistik und unnötige Wartezeiten: Die von den Vereinten Nationen gesteuerte Hilfsaktion für die Opfer des Erdbebens in Nepal läuft noch nicht rund.

Der Politikwissenschaftler Malte Schönefeld von der Universität Greifswald mahnt in einem Interview mit der dpa jetzt die Führungsstärke der UN-Koordinatoren an, damit sich die vielen Hilfsorganisationen nicht in die Quere kommen.

"Die Hilfsorganisationen agieren ja quasi auf Augenhöhe, und so kommt es bisweilen zu Revierkämpfen", sagte der Psychologe, der unter anderem zum Thema Rettung, Hilfe und Kultur forscht und im Qualitätsmanagement der UN-Nothilfekoordination in Genf tätig war.

 "Nicht zuletzt sind viele nicht staatliche Organisationen auf Spenden angewiesen und brauchen dringend Erfolgsmeldungen für die Presse daheim."

Die UN organisiere die Hilfe nach verschiedenen Kernsektoren wie Wasser, Sanitär, Hygiene, Lagerbau, Ernährung, Gesundheit und gebe ihre Order zum Teil mehrmals täglich an die Hilfsorganisationen weiter.

Wichtig dabei sei, dass nicht die Hilfe erhielten, die am lautesten schreien, sondern jene, die die Hilfe am nötigsten brauchen. (smi/dpa)

Lesen Sie dazu auch: Nach Erdbeben in Nepal: "Wir erwarten einen ähnlichen Einsatz wie in Haiti"

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