BLICK IN DIE ZUKUNFT

Neue Ansatzpunkte für bessere Cholesterinwerte

Ein weiteres Statin könnte bald die Lipidtherapie erweitern. Klinisch geprüft werden derzeit auch Substanzen, die das Enzym CETP blockieren und auf diese Weise das HDL-Cholesterin erhöhen.

Veröffentlicht:

Mit Rosuvastatin wird in Deutschland der sechste CSE-Hemmer erwartet. Zugelassen ist die Arznei bereits in einigen Ländern, dazu gehören etwa die USA, die Schweiz und die Niederlande. Mit täglich 10 mg des Statins ließ sich in Studien der LDL-Wert um 49 Prozent, mit 80 mg sogar um 65 Prozent senken. In einer Studie bei über 3100 Patienten erreichten bereits mit 10 mg Rosuvastatin 86 Prozent der Patienten ihre LDL-Zielwerte.

Ein weiterer Ansatzpunkt für eine LDL-Senkung ist die Hemmung des mikrosomalen Triglyzerid-Transfer-Proteins (MTP). Das Enzym ist nötig, um in der Leber VLDL (Very Low Density Lipoprotein) zu bilden, ein Vorläufer des LDL. In ersten Studien bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie ließ sich durch den MTP-Hemmer BMS-201038 der LDL-Wert halbieren und der Gesamt-Cholesterinwert um knapp 60 Prozent senken.

Zur LDL-Senkung stehen mit Statinen und Ezetimib aber schon viele wirksame Medikamente zur Verfügung. So konzentriert sich die Lipidforschung zunehmend auf Medikamente, die den HDL-Wert erhöhen. Eine Option ist dabei die Hemmung des Enzyms Cholesterin-Ester-Transfer-Protein (CETP). Es überträgt Cholesterin-Ester von HDL- auf LDL-Partikel. Vielversprechende erste Studien gab es zunächst mit dem Wirkstoff Torcetrapib. Durch eine Monotherapie ließ sich das HDL-Cholesterin um 46 Prozent steigern, in Kombination mit Atorvastatin sogar um über 60 Prozent. Die Zwischenauswertung einer großen Phase-III-Studie mit über 15 000 Teilnehmern ergab jedoch eine erhöhte Mortalitätsrate mit der Kombitherapie - die Studie wurde abgebrochen.

Forscher hoffen, dass ein solch ungünstiger Effekt bei anderen CETP-Hemmern, die derzeit in der Entwicklung sind, nicht auftritt. Erste Daten gibt es etwa zu JTT-705: In einer Studie mit knapp 200 Patienten konnte die Substanz das HDL-Cholesterin im Schnitt um 34 Prozent erhöhen und das LDL-Cholesterin um 7 Prozent senken. (mut)

Risikobestimmung: Das Infarkt-Risiko lässt sich einfach berechnen

Lipid-Therapie: Konsequente Lipidtherapie schützt vor Infarkten

Lesen Sie dazu auch: Cholesterin-Senkung schon vor dem ersten Infarkt - das rettet viele Leben Aktionen zum Tag des Cholesterins Cholesterin in Zahlen Cholesterin im Internet Cholesterin in Kürze Handbuch für die Lipidtherapie

Mehr zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main

Studie mit Placebogruppe

Fischölkapseln senken wohl kardiovaskuläres Risiko unter Dialyse

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Neue Skills dank Studium

Als Primary Care Managerin hält Desiree Reitmeier jetzt eigene Sprechstunden ab

Lesetipps
Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen

Gruppe Senioren sitzt gemeinsam am Kaffeetisch im Aufenthaltsraum im Seniorenheim

© Robert Kneschke/Zoonar/picture alliance

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer