Ärztliche Hilfe beim Suizid wird weiter strikt abgelehnt

NEU-ISENBURG (fuh). Die Bundesärztekammer spricht sich weiter kompromisslos gegen jede Form ärztlicher Beihilfe beim Suizid aus.

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Der "Spiegel" hatte am Wochenende die Debatte mit einer repräsentativen Umfrage angeheizt. Danach sprechen sich etwa 35 Prozent der deutschen Ärzte für eine Regelung aus, die es ermöglicht, Patienten beim Suizid zu helfen. BÄK-Präsident Professor Jörg-Dietrich Hoppe äußerte gestern Zweifel am Wert der Umfrage, zunächst müsse die Fragestellung exakt analysiert werden.

Die BÄK hatte sich nach einem Spitzengespräch mit Vertretern der Evangelischen und Katholischen Kirche in der vergangenen Woche noch einmal eindeutig zum Thema Suizid positioniert.

Die Botschaften: Eine Mitwirkung von Ärzten bei der Selbsttötung widerspricht dem ärztlichen Ethos, sie ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Darüber hinaus ist eine Verankerung der ärztlichen Beihilfe zum Suizid im Recht ebenso abzulehnen wie eine rechtliche Einschränkung der Garantenpflicht, die vom Arzt fordert, das Leben des Patienten unter allen Umständen zu retten.

Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) hatte in einem vergangene Woche vorgelegten Positionspapier vor einer gesellschaftlichen Signalwirkung gewarnt, wenn der assistierte Suizid bei einer Gesetzesänderung in die Nähe einer "normalen Option" am Lebensende rücke.

Hier könne ein großer Druck auf Pflegebedüftige entstehen, die subjektiv das Gefühl hätten, Angehörigen zur Last zu fallen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Beihilfe zum Suizid? Bundesärztekammer sagt strikt nein!

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