Versorgung älterer Patienten aus einem Guss

WAREN (di). Durch die enge Kooperation mit Therapeuten kann ein niedergelassener Arzt im Nordosten die Heimeinweisung für alte Patienten hinauszögern. Die Leistungen sind Bestandteil eines neuen Integrationsvertrages mit der AOK Mecklenburg-Vorpommern.

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Seit Jahren bastelt der niedergelassene Geriater Dr. Dieter Hotzelmann an Konzepten zur Verbesserung der ambulanten Versorgung alter Menschen. Nun tragen die Bemühungen des Arztes aus Waren an der Müritz Früchte: Die AOK Mecklenburg-Vorpommern hat zusammen mit der KV im Nordosten einen Integrationsvertrag aufgelegt, der seine Leistungen berücksichtigt.

Der Arzt hat zusammen mit seiner als Physiotherapeutin niedergelassenen Frau Claudia das Pro Mobil Zentrum Waren gegründet. Das Zentrum ist Vertragspartner der Kasse und kauft die ärztlichen und verschiedene therapeutische Leistungen ein. Zusammen ergibt dies die ambulante geriatrische Komplexleistung, mit der ältere Menschen in die Lage versetzt werden sollen, möglichst lange in ihrem häuslichen Umfeld zu bleiben.

Der Geriater koordiniert dabei die Leistungen des Teams aus Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten. Auch Pflegekräfte und Masseure sind beteiligt. Die Leistungen werden im Haus der Pro Mobil erbracht, dort treffen sich die Anbieter auch zu regelmäßigen Besprechungen. Die Patienten erhalten an 20 Tagen jeweils zwei bis drei halbstündige Therapiemaßnahmen.

Der Hausarzt bleibt aber erster Ansprechpartner des Patienten. KV-Chef Dr. Wolfgang Eckert hält diese Form der Betreuung für geeignet, die "zentrale Herausforderung der ambulanten Patientenversorgung" zu meistern.

Ob es außer der Müritzregion weitere Regionen geben wird, für die AOK und KV den Integrationsvertrag anwenden können, steht noch nicht fest. Die Zahl der Geriater ist gering, der Bedarf in der Bevölkerung dagegen nimmt zu. Prognosen zufolge wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Nordosten bis 2020 auf 49 Jahre steigen.

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