Flächendeckende Klinik-Versorgung für Kinder gefährdet

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BERLIN (ras). Deutschland verfügt über ein europaweit einmaliges flächendeckendes Netz von 360 Kinderkliniken oder Kinderabteilungen. Da der wirtschaftliche Druck jedoch ständig zunimmt, droht insbesondere manchen kleineren Kinderkliniken die Schließung.

Mit dem hohen Anspruch, Eltern bundesweit und flächendeckend eine stationäre pädiatrische Versorgung anzubieten, könnte es daher bald vorbei sein, so Julia von Seiche, Bundesvorsitzende des Aktionskomitees Kind im Krankenhaus (AKIK), bei einer Pressekonferenz in Berlin. Denn wenn künftig weitere Kinderkliniken "abgewickelt" würden, könnte die stationäre pädiatrische Versorgung in manchen Regionen ausgedünnt werden. Diese Befürchtung teilt auch Professor Werner Andler, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus (BaKuK). Es müsse verhindert werden, dass künftig noch mehr Kinder auf Erwachsenstationen versorgt werden.

Eltern sei eine Entfernung von maximal 40 bis 50 Kilometer zur nächsten Kinderklinik zuzumuten, erklärte Professor Ronald Schmid, Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin. In Regionen allerdings, in denen diese Grenze künftig überschritten werde, müssten wohnortnahe Kinderabteilungen aus Landesmitteln "in überdurchschnittlichem Umfang subventioniert" werden, forderte Schmid.

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