Leitartikel zum Demografiegipfel

Die Jugend soll die Alterung auffangen

Der Demografiegipfel der Bundesregierung hat wenig greifbare Ergebnisse hervorgebracht. Zuwanderung, die Förderung flexibler Arbeitszeitmodelle und viel Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft sollen den demografischen Wandel abfedern.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Besuch eines Seniorenzentrums in Niedersachsen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Besuch eines Seniorenzentrums in Niedersachsen.

© Ingo Wagner / dpa

Am Dienstag war Demografiegipfel. Davor gab es bereits den Frauengipfel, den Energiegipfel, den Familiengipfel und den Gipfel zur Förderung der Elektromobilität. In zwei Wochen ist Integrationsgipfel und Anfang Juli steht der Zukunftsgipfel an.

Wunderbare Anlässe für das Spitzenpersonal der Republik, um Fernsehbilder zu generieren, die dem Wahlvolk suggerieren sollen "Wir tun etwas. Wo der Gipfel ist, ist oben!"

Die Ergebnisse des Demografiegipfels sind überschaubar. Die Förderung von Zuwanderung und flexiblen Arbeitszeitmodellen sollen helfen, die Alterung der Bevölkerung aufzufangen.

Die Kanzlerin beschwor zur Eröffnung zusätzlich das freie Spiel der Marktkräfte: "Wir haben gute Chancen, wenn wir den Prozess des demografischen Wandels im Geist der sozialen Marktwirtschaft vorantreiben, dass wir ihn gut bewältigen können", sagte Angela Merkel.

Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung erscheinen düster: Von heute rund 82 Millionen Menschen soll die Bevölkerung bis 2060 um bis zu 17 Millionen Menschen auf 65 Millionen sinken. So schätzen die Autoren des Demografieberichtes der Regierung aus dem Jahr 2012 die Entwicklung ein.

Ein Drittel der dann in Deutschland lebenden Menschen wird älter als 65 Jahre alt sein. Forscher des Max-Planck-Institutes für Bevölkerungsentwicklung halten aber auch eine Umkehr der Entwicklung für denkbar. Skandinavische Länder machten dies vor.

Der demografische Wandel beginnt aber schon früher. Bereits 2030 werden in Deutschland sechs Millionen Menschen weniger arbeiten ...

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Kommentare
Dr. Jürgen Sobtzick 15.05.201320:07 Uhr

Die Jugend soll die Alterung auffangen

Die Deutschen sollten aufhören, die Welt belehren zu wollen. Längst haben andere Länder erfolgreiche Konzepte in der Bevölkerungspolitik entwickelt, von denen wir lernen könnten. Solange wir die Familien mit Kindern nicht in den Mittelpunkt der Politik stellen, wird Deutschland keine Zukunft haben.
Die skandinavischen Länder haben eine gesunde Bevölkerungspyramide, weil die Kinder einen zentralen Platz in der Gesellschaft einnehmen. Deutschland dagegen ist für die Kinder eine Wüste. Dr.Jürgen Sobtzick, Euerdorf

Dr. Thomas Georg Schätzler 15.05.201317:02 Uhr

"Über allen Gipfeln Ist Ruh,...Warte nur, balde ruhest du auch"

"Demografiegipfel", "Frauengipfel", "Energiegipfel", "Familiengipfel", "Gipfel zur Förderung der Elektromobilität". Und zukünftig noch "Integrationsgipfel" bzw. "Zukunftsgipfel". Da fragt man sich nur: Was soll das? Und fehlt da nicht eigentlich der "Zugspitzgipfel"?

Das ist in etwa so originell wie das riesengroße Transparent am Berliner Funkturm "VÖGEL IN BERLIN!" zu einem internationalen Ornithologen-Kongress in meiner Studentenzeit, der Lachen und Kopfschütteln hervorrief.

Aber ganz im Ernst: Die schwarz-gelbe Regierungskoalition hat den Zug verpennt und den Gong nicht gehört. In allen wesentlichen Fragen hechelt man dem Zeitgeist hinterher, vertuscht ungeklärte Fragen mit purer Geschwätzigkeit, löst Scheinprobleme mit sinnloser Geschäftigkeit. Ernsthafte inhaltliche Diskussionen werden nicht geführt, sinnlose Fragen führen zu unsinnigen Antworten.

Und die Opposition? Führt überwiegend Scheingefechte, ohne auf den Punkt zu kommen: Leben, Arbeit, Umwelt, kulturelle Reflexion, Soziales, Beziehungen und Vermögen, Gesundheit u n d Krankheit ins Gleichgewicht zu bringen. Erst Denken, dann Reden und vielleicht Dichten:
"Über allen Gipfeln - Ist Ruh, - In allen Wipfeln - Spürest du - Kaum einen Hauch; - Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde - Ruhest du auch."

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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