Berlin will ab 2009 landesweites klinisches Krebsregister einführen

BERLIN (ami). In Berlin sollen im kommenden Jahr die Weichen für ein landesweites klinisches Krebsregister gestellt werden. Dieses Register könnte die Daten des epidemiologischen Krebsregisters sinnvoll ergänzen.

Veröffentlicht:

"Wir sind jetzt auf einem guten Weg, weil endlich alle Beteiligten an einem Tisch sitzen", sagt Professor Alfred Holzgreve vom Vivantes Tumorzentrum. Das neue Register soll valide Aussagen über Behandlungsverläufe erlauben.

Das bisherige - epidemiologische - Gemeinsame Krebsregister von Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen umfasst dagegen fast ausschließlich Daten zur Häufigkeit von Neuerkrankungen und zur Sterblichkeit. In Berlin sind Ärzte in Praxis und Klinik seit 2004 gesetzlich verpflichtet, Krebserkrankungen zu melden.

Seitdem sind die Meldequoten zwar gestiegen, aber vollständig sind die Daten nicht. Holzgreve würdigte dennoch die Arbeit des Gemeinsamen Registers. Die vorhandenen Daten würden gut ausgewertet und verfügbar gemacht. Seit dem Sommer stellt das Gemeinsame Krebsregister der neuen Bundesländer detaillierte Daten im Internet zur Verfügung. Daraus lassen sich zum Beispiel regionale oder Geschlechterunterschiede, aber auch die Entwicklung des Krebsgeschehens im zeitlichen Verlauf ablesen.

Ein landesweites klinisches Register würde zusätzlich Behandlungsdaten für Berliner Patienten berücksichtigen. Bereits bisher versucht das Tumorzentrum Berlin (TZB), das von den Kliniken der Stadt getragen wird, Daten aus den einzelnen klinischen Registern der Häuser für landesweite Auswertungen zusammenzustellen. So hat es vor kurzem mit einer Analyse zum Lungenkrebs beim Deutschen Krebskongress Aufsehen erregt.

Dafür wurden in mühevoller Handarbeit Behandlungsdaten aus 27 klinischen Registern ausgewertet. So konnte gezeigt werden, dass sich die Behandlung in Berlin fast durchgehend an den Leitlinien orientiert. Zudem ließ sich ein Trend zur multimodalen Behandlung ablesen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen