"Ruf nach mehr Staat kommt nicht vom Bürger"

KÖLN (iss). Nach einer aktuellen Umfrage wünschen sich 52 Prozent der Bevölkerung, dass der Staat im Gesundheitswesen weniger eingreift. 27 Prozent wollen dagegen mehr staatliche Eingriffe, 16 Prozent denken, dass es in dieser Hinsicht momentan genau richtig läuft.

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Das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest befragt im Auftrag der Continentale Krankenversicherung seit dem Jahr 2000 regelmäßig gesetzlich und privat Krankenversicherte zu bestimmten gesundheitspolitischen Themen.

In die Umfrage 2009 waren 1122 GKV- und 140 PKV-Versicherte ab 25 Jahren einbezogen. Gefragt, wie sich das Gesundheitswesen künftig weiterentwickeln sollte, sprechen sich 43 Prozent dafür aus, dass dies einheitlich und vom Staat geregelt erfolgen sollte. 30 Prozent plädieren für "mehr Raum für persönliche Verantwortung" und 22 Prozent halten keine Änderung der Ausrichtung für notwendig.

Mit 49 Prozent findet fast die Hälfte, dass der Staat ausschließlich die GKV mit Steuermitteln unterstützen sollte. 24 Prozent halten eine Subventionierung des gesetzlichen und des privaten Systems für sinnvoll, während 23 Prozent sich ganz gegen Steuermittel für die Krankenversicherung aussprechen.

Von den gesetzlich Versicherten erwarten 86 Prozent künftig steigende Beiträge, nur vier Prozent rechnen damit, weniger bezahlen zu müssen. 70 Prozent gehen davon aus, dass die GKV-Leistungen sinken werden, zwölf Prozent erwarten ein steigendes Leistungsniveau.

Nach Ansicht von Rolf Bauer, Vorstandsvorsitzender der Continentale, hat die Umfrage ein Ergebnis: "Entgegen der herrschenden politischen Meinung wird jetzt doch eines ganz deutlich: Der Ruf nach mehr Staat kommt nicht vom Bürger."

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